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Graubünden #3 - Und wie kommen wir von unserem Plateau jetzt wieder runter?

Guten Morgen,

 

die gute Nachricht: es ist kein Fels auf uns gefallen. Auch sind wir nicht abgerutscht. Die schlechte Nachricht…hm…gibt’s keine. Sorry! :)

Der Blick durchs Fenster sagt: blauer Himmel und Sonne. Der Blick auf die Uhr sagt: 08:30 Uhr. Puh….zum Glück nicht wieder so ewig geschlafen. Blick rüber zu Oski und Jens: Tür noch zu. Niemand zu sehen.

Anziehen, raus. Drohne klar machen. Soll einen Morning Flight geben. Wenig später streckt auch Jens seinen Kopf raus. Schon frisch geduscht und ready for breakfast. Heute bin ich dran mit Kaffee machen. Aber erstmal die Drohne in die Luft. First things first!

Nach einem tollen Flug und hoffentlich schönen Aufnahmen begebe ich mich in die Küche und setzte Kaffee auf mit meiner Bialetti. Gleichzeitig wird Wasser gekocht für mein Power Frühstück. Keine 15 Minuten später sitzen wir am selben Ort wie gestern Abend. Auch aufgeräumt hat noch niemand. Wenn uns jetzt jemand sieht, meinen sie, wir trinken bereits morgens Bier und Schnaps. Dem ist jedoch nicht so! Wir sind einfach nur faul und räumen erst zum Schluss auf.

 

Leider haben wir heute nicht ewig Zeit. Jens muss heute wieder zurück in den Stollen. Wir müssen um 11 Uhr los. Die Abfahrt wird länger dauern, da wir noch einige Filmaufnahmen machen wollen auf dieser verrückten Schotterpiste. Bergab geht das besser, keine Gefahr hängen zu bleiben. So räumen wir nach dem Frühstück langsam zusammen, legen uns einen Plan für die Abfahrt zurecht und ziehen diesen durch. Oski fährt zuerst, vorwärts wieder auf die Straße. Dann ein Stück rückwärts den Berg runter um in der ersten Haarnadelkurve zu drehen um dann vorwärts den Rest des Berges runter fahren zu können. Na hoffentlich geht der Plan auf.

 

Vorwärts rausfahren ist Kindergarten. Läuft. Rückwärts ein Stück die Straße runter geht auch noch. Das Wenden ist etwas eng, funktioniert aber und schon steht Oski mit Nase gen Tal auf der Straße. Ich ziehe nach, renne mir aber einen Elch weil ich noch ein paar weitere Kameraeinstellungen mache mit Canon und GoPro. Auch Zottl wird gedreht und ohne Verluste stehen wir bereit für die Runterfahrt. 

      

Oski rollt ab. Ich warte und filme die Abfahrt. Wenig später zottl auch ich los. Im ersten Gang, langsam die steile Strasse runter. Wieder knirscht der Schotter. Das wir hier gestern hochgekommen sind. Wow. Respekt vor Zottls Traktion. Die Abfahrt wird von mehreren Pausen unterbrochen. Die braucht es um uns gegenseitig filmen zu können. An einer Engstelle kommt zusätzlich zu unseren Aktivitäten auch noch Gegenverkehr. Es wird eng, aber wir kommen alle aneinander vorbei. Puh!
Beim runter fahren sieht man erstmal, wie steil die Strecke tatsächlich ist und wie eng die Kurven. Echt eine Leistung unserer Kästen, dass sie hier ohne größere Probleme hoch gekommen sind. 
In einer der vielen Serpentinen muss ich auch noch zurück setzen. Irgend jemand hat hier seinen Kastenwagen so blöd hingestellt, dass ich für die Kurve nicht voll ausholen kann....wer dass wohl wieder ist der da parkt!? Mein Co-Pilot kanns auf jeden Fall nicht sein, der sitzt etwas schräg und angespannt neben mir. Ich glaube, auch bergab ist ihm das Ganze nicht so ganz geheuer. 

Ich renne mir bei den Filmarbeiten weiter einen Elch. Hoch und runter. Anstrengend. Aber macht Spaß.
Ganz unten an der 84 m hohen Brück sammeln wir uns. Anschließend geht es filmend aus allen Ecken über die Brücke. Enge Geschichte. Links sehe ich im Außenspiegel noch ca. 2 cm Platz bis zur Mauer. War das gestern genauso eng? Hm….

Die Brücke hält auch heute unser Gewicht. Eine letzte enge Kurve, dann über die Gleise und wir stehen wieder am Modelleisenbahn-Bahnhof. Durchatmen.

 

Zu Fuss geht es noch schnell zum Wiesener Viadukt. Baubeginn dieser Bogenbrücke war 1906, drei Jahre später wurde sie fertiggestellt. 88,9 m hoch, 210 m Lang. Imposant! Es geht auch ein Fußweg über die Brücke, mit schönem Lochblech ausgelegt. Für ein paar Shots begeben wir uns auf das Bauwerk, sehen von dort unseren Schlafplatz oben am Hang und fragen uns: wie sind wir denn da hingekommen??? J

 

Auf die Antwort können wir nicht warten, wir müssen weiter. Laufen flott zurück zu unseren Fahrzeugen, starten die Motoren und fahren gen Autobahn. 40 Minuten später halten wir nochmal. Hier heißt es nun Tschüss zu sagen.

Ich fahre zurück gen Heimat und Jens geht direkt in den Stollen. So sind wir beide aufgeräumt. Allerdings muss ich noch 1,5 h fahren, entsorgen und ausladen. Eine Tafel Ritter Sport muss während der Fahrt noch dran glauben. Schließlich gibt es heute kein Mittagessen.

 

Und so endet meine Tour an der Entsorgungsstation kurz nach Samstagern vor Zürich. Bei strahlendem Sonnenschein und 28°C komme ich sogar noch ins Schwitzen.

 

Unter dem Strich war das eine Tour, die in Erinnerung bleiben wird. Besonders der Schlafplatz bei Jenisberg war sehr genial und ich lehne mich jetzt mal weit über den Fels und schreibe: solche Plätze gibt es nicht viele in der Schweiz. Dem stimmt selbst der Co-Pilot zu.
Wir fünf hatten eine Menge Spaß und auch Nervenkitzel an diesem Wochenende, genau das richtige um mal den Alltag zu vergessen und auf andere Gedanken zu kommen. 
Und, soviel sei schon gesagt, dass war nicht die letzte Tour mit Jens dieses Jahr...wir machen noch mindestens eine weitere Ausfahrt. Und ich kann schon jetzt schreiben: die hat es auch in sich! :)

Jetzt mach ich mich mal auf den Weg nach Hause. Danke schön fürs Mitreisen und bis zur nächsten Tour. Die steht schon fest und geht....hm...das seht ihr am Ende des Videos :)

Viele Grüsse

Kai

 

GPS Koordinaten:

Schlafplatz bei Wiesen: 46°41'40.0"N 9°3'18.4"E 46.694442, 9.7217704

Ver- und Entsorgung Herrlisberg: 47°13'16.0"N 8°39'37.2"E / 47.221106, 8.660325

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