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#109 Freistehn im Vorgarten - Kurz vorm Verhungern...die Glühweinsession mit dem Co-Pilot

Hallo zusammen,

 

wiedermal bin ich schon seit gestern unterwegs. Donnerstagabend am 27. Februar lade ich Zottl, bunker Wasser und fahre in den Großraum Zürich. Dort wird genächtigt, Freitag noch im Bergwerk geschuftet und um 16:45 Uhr ist WOCHENENDE. Geschafft! Monatsende ist erreicht, der Wahnsinn überstanden. Nix wie rein in Zottl und ab in die Pampa.

 

Wobei, so in die Pampa geht’s eigentlich gar nicht. Ich bin diesmal eher in meinem Vorgarten unterwegs. Wir bleiben im Kanton Schwyz. Nicht so viel fahren sondern lieber schöne Plätze in der näheren Umgebung suchen. Denn auch hier ist es wunderschön. Es muss nicht immer Tessin, Graubünden oder sonst wo sein.

 

Verabredet bin ich heute Abend mit Timo (www.styyl.de) und Christian. Und zwar bei Unteriberg. Kollege Timo kennt in MEINEM Vorgarten einen tollen Freistehplatz mit Grillstelle. Das is n Ding! Und natürlich will ich die sehen, denn meinem wachsamen Auge ist diese Stelle bisher entgangen.

 

Also, Abflug hier im grusigen Gewerbegebiet von Dietikon. Durch Stau gebremst und umgeleitet, fahre ich nochmal direkt vor meiner Haustür vorbei, weiter gen Einsiedeln. Dort stoppe ich noch kurz bei Lidl für einen Einkauf. Als ich dort an der Kasse stehe, fliegt eine WhatsApp ein.

Timo: bin da!!

ICH: Super, ich auch in ca. 30 Minuten!

 

Kurz überlege ich noch, ob ich Timo sagen soll, er könne ja schon mal das Feuer anmachen…aber verwerfe es. Will hier ja nicht rum kommandieren.

 

Schnell zurück in Zottl und weiter, entlang dem Sihlsee, weiter hinter ins Tal. Dann kommts noch zu einer Verwirrung zwischen mir und dem Co-Piloten. Der meint, wir seien gleich in Hoch-Ybrig, ich sage, wir sind in Unteriberg…ich behalte Recht...denn auf dem Ortsschild steht Unteriberg. Hoch-Ybrig ist der Name des Skigebiets hinter Unteriberg.

Der Co-Pilot steckt diesen Fehler gut weg. Vermute, er fühlt sich gerade immens wichtig, muss er doch auf den kleinen Friedrich achten den er auf dem Schoß liegen hat. Friedrich hat noch Winterschlaf-Jetlag und kriegt die Augen nicht so recht auf. Daher liegt er vorne auf dem Co-Piloten rum. 

                

In Unteriberg biegen wir links gen Oberiberg ab, fahren noch 500 m und biegen wiederum rechts in eine Wohnstraße ab. Sind wir hier wirklich richtig? Es ist mittlerweile dunkel und wir fahren hier eine etwas schmalere Straße bergan in den Wald…hm…aber Google sagt, es stimmt alles. Also weiter.

 

Nach einer kurzen Wald Passage sehe ich rechts etwas flackern…hm…sieht aus wie…ja, tatsächlich…Feuer…da brennt was! Wir kommen näher und erspähen nun auch Timo. Der ist schon kräftig am einfeuern. Sehr geil! Danke Timo!

 

Ich winke und fahre noch ein paar Meter weiter, parke Zottl dann Rückwärts neben Timo’s Van in den 10-15 cm tiefen Schnee. Das macht Zottl brav mit. Wir stehen. Angekommen!

 

Schnell noch Jacke und warme Klamotten an, alle Kameras aus, Licht auf die Canon montieren und los geht’s. Raus in den Schnee und ab zum Feuer. Moin Timo!

 

Das Feuer hat schon eine gute Größe, gibt Wärme ab und so stehen wir vor der top Grillstelle rum. Massiv aus Metall…nur der Rauchabzug nach oben ist für unser Feuer nicht groß genug. Aber sonst, top. Ansonsten ist das wohl die perfekteste Grillstelle die ich je in freier Wildbahn gesehen habe. Neu, überdachte Sitzbänke, top Zustand, Hackklotz, Holz, Werkzeuge…der Knaller! Selbst eine Schneeschaufel steht hier noch rum.

 

Timo reißt mich aus meiner Analyse…Glühwein?!!?

Ich: hä??

Timo: Glühwein?!

Ich: hast Du dabei?

Timo: ja, Glühwein.

Ich: klar! Her damit.

 

Kurz verschwindet Timo und kommt mit einer Flasche Glühwein zurück. Über die war er gestolpert, als er das Sixpack 0,3 l Jever Flaschen für mich kaufte. Danke dafür, Timo! Mit dabei hat er einen emaillierten Krug mit Deckel. Der kommt aufs Grillrost über dem Feuer, da rein kommt der Glühwein. 

 

Nun, und was ab hier passiert, war keineswegs so geplant. Es entwickelte sich einfach so. Quasi ein Selbstläufer wenn zwei Jungs am Feuer stehen und darauf warten, dass der dritte Teilnehmer (Christian), der das Essen mitbringt, anreist. Es war kühl, wir mussten uns von innen und außen wärmen. Ja, und da hilft Glühwein prima. Und als ich so darüber sinniere, dass Christian erst in ca. 2 Stunden eintrifft, fragt Timo:

 

Timo: mit Schuss?

Ich: Hä?

Timo: Glühwein mit Schuss?

Ich: …oh…Du hast Schuss dabei?

Timo: Ja….Rum!

Ich: RUM!!!!

Timo: Rum!

Ich: klar, rein damit!

 

      

Und so wird in einen großen Becher erst der Glühwein eingeschenkt und dann noch ein ordentlicher Schuss Rum. Wir halten hier kurz Fest: die Flasche war neu und voll zu diesem Zeitpunkt.

Na dann: Prost….lecker…nicht so süß…ein guter Start ins Wochenende.

 

Die erste Tasse ist ziemlich schnell leer…nachfüllen…Wein…Rum…prost. Lecker! Und alles schön auf leeren Magen…na wenn das mal gut kommt.

 

Irgendwann, holen wir unsere Stühle raus, setzen uns ans Feuer, warten aufs Essen und schlürfen weiter das warme Getränk. Und irgendwann meint Timo: es sei ja schon unfair, dass Co-Pilot und Friedrich immer nur im Van sitzen dürfen. Die wollen doch sicher auch mal raus und mit am Lagerfeuer sitzen. Hm...ja, jetzt mit Mütze und Schal von Sonja (Avanti on Tour)  und Handschuhen von Cori….ja…da dürften sie gut gegen Kälte gerüstet sein.

Also gut, ich stehe auf und hole die beiden. Zu diesem Zeitpunkt, wie soll ich sagen, wir sind nicht mehr ganz nüchtern. Glühwein + Rum + leerer Magen…wir haben leicht einen im Tee. J

 

Ja, und so kommt es, dass wir mit Friedrich und Co-Pilot am Feuer sitzen, zu viert. Und als wäre das noch nicht genug, schnappt sich der Co-Pilot, der bei Timo sitzt, gleich noch einen Glühweinbecher und fängt an zu schlürfen. Ich traue meinen Augen nicht und kann gar nicht so schnell reagieren…und zack stoß ich auch schon mit ihm an…prost Co-Pilot, hau wech das Zeuch. Puh…der Co-Pilot hat n ordentlichen Zug drauf. Respekt…da fällt mir ein...wie alt ist er eigentlich…eigentlich noch zu jung für Alkohol. Andererseits, ist ja Glühwein…hm…mit Rum…ups… Und zack, schon stößt der Co-Pilot auch noch mit Timo an und sie leeren die Becher. Wenn das mal gut geht!

 

Friedrich ist eher fasziniert vom Feuer, die Wärme holt ihn aus dem Winterschlaf und er schaut abwechselnd gebannt ins Feuer und in die Kamera.

 

Zum Glück wird den beiden aber doch irgendwann kühl an den Füßen und sie wollen zurück in Zottl. Der Co-Pilot scheint mir etwas Schlagseite zu haben…oder bin ich das? Wir wissen es nicht so genau, aber ist ja auch egal. Erst in Zottl wird den beiden dann auch bewusst, dass nun ihr Pelz nach Rauch riecht. Ich grins mir einen und die beiden schauen mich gefühlt vorwurfsvoll an.

Na, jetzt hört aber auf, ihr wolltet ans Feuer. Lebt mit dem Rauchgeruch. Muss ich auch!

 

Zurück beim Feuer, machen wir die erste Glühweinkanne leer. Wo ist der Rum? Ah..da…schütt….prost!

 

Hm, Glühwein alle. Und jetzt? Nun, Timo wäre nicht Timo, hätte er nur eine Flasche gekauft. Er war weise genug und kaufte drei davon! War ja auch im Angebot. Somit, Flasche Nummer zwei in den Pot und ab damit aufs Feuer.

 

Ich vermute mal gegen Ende Flasche zwei kommt endlich ein Auto angefahren. Nein, ich präzisiere: ein Kasten kommt angeschossen. ESSEN!! Äh….Christian….ja, er ist es! Parkt schwungvoll ein. Ich filme schwungvoll und kurz darauf sitzt Christian mit am Feuer und bekommt einen Begrüßungsglühwein.

Flasche drei wird umgefüllt und aufs Feuer gestellt.

 

Jetzt aber schnell die Thüringer aufs Feuer…keiner achtet wirklich drauf wie die Glut aussieht, wir grillen über Feuer wie ich im Nachhinein per Video festellen kann. Timo hat alle Hände voll zu tun mit wenden. Ich versuche dem Ganzen mit der Kamera zu folgen. 15 Minuten später ist das Grillgut fertig. Heute gibt es Fleisch und Würstchen. Gemüse?…Salat?…wer hätte das noch machen sollen? In unserem Zustand mit scharfen Messern hantieren, hätte gefährlich werden können für die Finger.

 

So futtern wir, haben Senf dabei…den ich wieder falsch nenne…statt Monschauer Senf sag ich die ganze Zeit Monsteiner Senf. Warum? Keine Ahnung. Kann ich mir absolut nicht erklären. Fakt ist, es schmeckt und wir haben einen saulustigen Abend. Gegen 23 Uhr stellen wir mit erschrecken fest, dass der Glühwein alle ist. Aber noch größer ist der Schreck als wir sehen: die RUM Flasche ist fast leer! Wo ist der Inhalt hin? Hat das Ding ein Loch im Boden? Gibt’s doch gar nicht. Die war doch voll. Komisch…CO-PILOT!!!!

 

Gegen Mitternacht verlässt uns Timo. Nach einer harten Woche ist er durch und muss pennen. Christian und ich sitzen noch bis 3 Uhr am Feuer. Nur mal so, es ist mittlerweile der 29. Februar…und wir bei ca. 0°C draußen am Feuer. Im Nachhinein frag ich mich, wie wir das ausgehalten haben…ich vermute, es muss mit Glühwein und Rum zu tun gehabt haben.

 

Wie auch immer, um 03:30 Uhr liege ich im Bett und schlafe ohne weitere Gedanken unter meinem großen Federbett ein…

 

Gute Nacht und viele Grüsse
Kai

 

 

GPS Koordinaten der Schlafplätze:
Unteriberg: 47.062499, 8.798364



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