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#186 Teil 2 Unwetter Ende - Schöllenenschlucht und eine Entscheidung

Guten Morgen zusammen,

 

Blick auf die Uhr gefällig...holy moly...es ist 09:23 Uhr. Seit wann schlafe ich wieder so lange? Waren die zwei Bier gestern doch etwas zu viel? Oder hat mich der Co-Pilot mit seinen Wattefüßen ausgeknockt? Wer weiss...aber auch egal. Ich steh erstmal nicht auf. Heute hab ich...nix vor. Draußen noch immer Regen und grau. Das ersehe ich aus Friedrichs Lage neben mir. Kopf unter der Decke. 

 

Ich suche nach meinem Handy, der Co-Pilot liegt drauf...und gehe online. Somit folge ich meinem normalen Morgenritual: im Bett liegen und Emails oder Kommentare auf Social Media beantworten. Während ich das mache, vergeht die Zeit im Tiefflug. Ruckzuck ist es 10 Uhr...doch so langsam mal der Moment, aufzustehen.

 

Und als ich vorne in der Dinette ankomme, lacht mich mein Laptop an...also stell ich ihn an und mache dort weiter, wo ich gestern Abend aufhörte: beim Video schneiden.  Erst gegen Mittag bekomme ich einen leichten Anflug von Hunger mache mir mein Frühstück. Draußen noch immer grau und Regen mit Wind. 

Was für ein verkacktes Wochenende, was das Wetter angeht. Dafür komme ich gut mit dem Schnitt vorwärts. 

 

Bis 14 Uhr schneide ich weiter, bekomme dann einen Mitteilung, dass meine Bergwerksvideokonferenz sich von 14:00 auf 15:00 Uhr verschiebt. Auch gut...oder auch nicht. Dann komm ich hier nämlich erst später weg und einen Stopp will ich ja noch machen unterwegs. 

 

Die Videokonferenz aus Zottl startete dann um 15:30 Uhr und dauert bis 17:00 Uhr. Mein kleiner Mini-Inverter befeuert wieder brav meinen Bergwerkslaptop. Mein Chef schaut zwar etwas überrascht als ich mich aus dem Camper melde, aber hey, ist Wochenende, da kann ich sein wo ich will. Und die 4G Anbindung ist Top hier in Hospental.
Nur Co-Pilot und Friedrich muss ich irgendwie davon abhalten, durchs Bild zu laufen. Ich drücke ihnen ne Tüte M&Ms in die Hand, das dürfte sie eine Weile beschäftigen. 

Und für die sonntägliche Arbeit, bekomme ich auch noch eine Belohnung von Friedrich: nämlich die postivie Entscheidung und Freigabe für den Kauf von ordentlichen Gummistiefeln von Engelbert & Strauss, e.s. O4 Neopren Spezialberufsstiefel Fides high. Dank einer Empfehlung eines Zuschauers bin ich auf diese Teile gekommen und jetzt, wo Friedrich grünes Licht gibt, zögere ich nicht lange: KAUFEN! Bevor es sich unser Finanzminister noch anders überlegt...
 

Um 17:15 Uhr bin ich fahrfertig, brauche nach dem Meeting jetzt aber noch etwas Zerstreuung und frische Luft. Denn seit gestern ca 11:30 Uhr vormittags, war ich nicht mehr vor der Tür. Wetter war einfach zu ungemütlich und außerdem hatte ich keinerlei Lust irgendwas zu unternehmen. Und wenn das so ist, so darf ich es auch nicht erzwingen...Goldene Regel von Friedrich! An die muss ich mich natürlich halten. Er lebt ebenfalls nach ihr...und das ziemlich gut, wie er findet.

 

                

Mit laufenden Scheibenwischern lenke ich Zottl auf die Straße und gen Andermatt und weiter in die Schöllenenschlucht. Doch dort stoppen wir sofort wieder an der Teufelsbrücke. Hier fuhr ich in den letzten 20 Jahren zig mal dran vorbei, stoppte nie...aber heute! 


Und ich nehm es mal vorweg: der Stopp lohnt sich! Vor allem bei schlechtem Wetter. Warum? Weil nix los ist! Viele Parkplätze gibts hier nicht, doch heute  sind sie fast komplett leer. Zottl ist jedoch etwas zu lang, so parke ich ihn einfach längs auf den Moped Parkplätzen. Vermute mal, bei dem Dreckswetter kommt jetzt hier keine Horde Moped Fahrer vorbei und will parken. 

Bewaffnet mit Kamera und Handy mache ich mich auf den Rundweg. Nach Regen ist es hier noch eindrücklicher, ordentliche Wassermassen stürzen hier durch die Schlucht. Die alte wie die neue Teufelsbrücke stehen rum und der Zug fährt an der Wand auch noch entlang. Am Franzosenplatz findet sich ein kleines Restaurant und noch ein paar Meter weiter ein Denkmal für russische Soldaten. 

Hier standen sich 1799 Russen und Franzosen zur Schlacht an der Teufelsbrücke gegenüber. Die Russen kamen die Schlucht hoch, die Franzosen aus dem Andermatter Hochtal. 

      

Wenn euch das interessiert, dann empfehle ich als kurze geschichtliche Übersicht Wikipedia.

 

Dort wird auch erklärt, wie es zu dem Namen Teufelsbrücke kam. Dabei spielen der Teufel, ein Geissbock, die Brücke und ein großer Stein die Hauptrolle. 

 

Nach einem halbstündigen Stopp inklusive kleinem Rundgang, bin ich naß genug um wieder zurück zu Zottl zu gehen. Sollte ich nämlich zu trocken zurück kommen, könnte mir der Zutritt durch den Co-Piloten verwehrt werden. Warum? Keine Ahnung...neue Regel für dieses Wochenende.

 

Somit mache ich mich auf den Weg die Schlucht runter und trockne in Zottl vor mich hin. Das Verkehrschaos von gestern ist heute zum Glück Geschichte, die wegen Überschwemmung geschlossene Autobahn zwischen Erstfeld und Flüelen ist wieder offen. Alles normal. Wir kommen gut voran und erreichen den heimatlichen Hafen bei einsetzender Dunkelheit. 

 

So geht ein unaufgeregter Tag mit Video schneide zu Hause zu Ende...zu Essen gibt es Reste vom Raclette und um Mitternacht liege ich im Bett. 

 

Gute Nacht und bis zum nächsten Trip.


Viele Grüsse
Kai

 

 

PS: ...und jetzt werd ich mir Gummistiefel kaufen...versprochen!

 

 

GPS Koordinaten der Übernachtung: 

Parkplatz zwischen Hospental und Real: 46.616861, 8.561720




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