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#314 Gletscher im Jura? Echt jetzt? Die Suche!

 Hallo zusammen,

 

Guten Morgen aus dem Naturpark Jura Vaudois,

 

wir stehen irgendwo auf nem Berg in der Westschweiz. Frankreich ist nicht weit. Im Tal wabert Nebel, bei uns oben ein paar Wolken, aber unter dem Strich freundlicher als unten. So seh ich es zumindest, als ich die Verdunklung gegen 9:30 Uhr öffne und rausblicke. Könnte schlimmer sein!

 

Ja, und heute ist der große Tag. Wir gehen in den Untergrund. Lange hab ich das schon im Kopf, nie hat mir der Weg hierhin gefühlt....aber heute. Ich bin entschlossen, den Einstieg in die Höhle zu finden. Ganz leicht wird das aber nicht. Warum? Naja, ich bin schlecht im Suchen!

 

Erstmal aber...Heizung mit der Truma iNet Box an. Ach ist das herrlich, aus dem Bett via Truma App die Heizung zu steuern. Ich wähle 20 Grad und schon geht's los. Ein paar Minuten später kommt schon warme Luft...

 

15 Minuten später, nachdem ich etwas genervt das Handy weglege weil das Internet hier kommt und geht, stehe ich auf. BioToi Besuch. Wir gewöhnen uns immer mehr aneinander. Einzig für die Kurbel brauch ich noch eine Lösung. Momentan muss ich das WC immer etwas vorziehen um kurbeln zu können. Das ist aber auf Dauer etwas nervig. Muss da mal mit Timo drüber reden. Der hat ja immer gute Ideen. Doch am Ende kommt es anders...jemand anders hat ne genial Idee, doch Timo setzt sie genial um...aber dazu mal später mehr.

 

Jetzt erstmal kurz etwas in der Dinette abhängen. Frühstücken wäre auch kein Fehler.

 

Es ist wohl gegen 11 Uhr als ich vor die Tür trete, den Keller öffne und meinen eScooter raus hole. Voll ist er leider nicht, aber müsste für diesen Trip hoffentlich reichen. Ich hätte aber mal gescheiter daran gedacht, ihn zu Hause noch zu laden. Naja, zu spät!

 


 

Ich suche mein Equipment zusammen, heute kommt die Insta 360 1-Inch 1R etwas zum Einsatz. Aber auch meine Canon inkl. Gimbal kommt mit. Für die Höhle. Licht benötige ich, Ersatzakkus und noch so einige andere Dinge. Der Rucksack ist gut gefüllt, ich warm angezogen und Wasser sowie M&Ms sind auch dabei. Für denn Fall, dass ich mich verfahre oder in der Höhle verschütt gehe. 

 

Ab auf den Scooter, abfahrt. Äh...aber wohin eigentlich. Ich finde keinerlei Schild zu der Höhle, die sollte so 2-3 km von hier entfernt irgendwo im Wald sein. Ich checke also nochmal Google Maps...aha...Stück die Straße runter, rechts und dem Weg dann sicher 2 km folgen. Das sollte ich hinbekommen!

 

Wie sich herausstellt, ist der Weg prima zu fahren. Asphaltiert. Und meine Ohren funktionieren auch noch, den uns entgegenkommenden fetten Holzlaster höre ich früh genug um mit meinem eScooter aus dem Weg zu gehen. Ich hätte dieses Duell vermutlich wohl verloren. 

Immer wieder checke ich auf Google Maps wo ich bin...und irgendwann, nach etlichen Shots und Aufnahme mit der Insta 360 kommt ein Abzweig und da steht sogar ein einsames Schild mit "Glacier". Das erste und auch letzte Schild dass ich sehen werden. Nur weiß ich das jetzt noch nicht. 

Ich biege also rechts ab, der gute Weg verwandelt sich in einen üblen Waldweg, zerfurcht von Erntefahrzeugen, uneben und hier und da steil. Der eScooter wie auch ich kämpfen mal mehr mal weniger. Nach zwei kurzen aber knackigen Anstiegen, geht es mit dem Scooter nicht mehr weiter. Steil und übler Weg. Und äh....wo ist die Höhle? Ich hatte die Augen nach einem weiteren Schild aufgehalten...aber nix. Vermutlich muss ich weiter den Berg hoch...zu Fuß! 

 

Schweren Herzens lasse ich den Driveman Offroad zurück, kette ihn an einen Baum, latsche los. Bergauf...viel zu warm angezogen zum Laufen, schwitze ich nach kurzer Zeit ordentlich. Schluck Wasser wäre gut...äh...Wasser...oh ne oder? Steht das noch in Zottl? Nicht mitgenommen? Oh ich Depp...abgefüllt und im Van vergessen!

 

Immer tiefer laufe ich in den Wald, keine Menschenseele ich außer  mir, auch kein Schild zur Höhle zu finden. Das gibt's doch nicht. Nach 20 Minuten laufen, treffe ich auf einen fahrbaren Waldweg. Hier bin ich definitiv falsch. Ich checke die Lage nochmal auf Google Maps. Ich bin viiiel zu weit. Gibt's doch  nicht! Mittelschwer genervt drehe ich um und laufe wieder bergab, zurück Richtung eScooter. Als ich den erreiche, bin ich ziemlich ratlos. Keinerlei Schild gesehen. Ich bin völlig planlos, aber ich will nicht aufgeben. Diese gottverdammte Höhle muss doch hier irgendwo sein. Ich befreie meinen eScooter von seinem Schloss, würge ihn wieder auf den Waldweg und rolle bergab. Langsam. Der Weg ist echt scheiße. 

 

Und nachdem ich eine 20 m steile bergab Passage ohne Sturtz gemeistert habe, sehe ich....ein Geländer....ein Holzschild....ja fuck...da ist die Höhle. Bin ich doch da vorhin vorbei geschossen. Ich glaubs ja nicht! Die ganze Latscherei hätte ich  mir sparen können! Alter, wer schreibt hier eigentlich die Drehbücher! Das gibt's doch gar nicht. 

 

Doch da liegt sie vor mit. Was ich auch sehe...so komisches rot-weißes Absperrband. Hm...ich ignoriere das mal. Auch steht das was auf französisch von gefährlich und geschlossen...aber vielleicht lese ich das auch falsch. Vermutlich steht das da alles, weil es Herbst ist und die Wege in die Höhle rutschig. Was ich erkenne ist in der Tat ein Loch im Boden in das man hineinseigen muss. Erst geht ein kurzer Weg in Z Form mit Geländer ein paar Meter rein, dann kommt eine steile Leiter. Im Anschluss eine Holzplattform, bereits in der Höhle. Hm...was machen? Reingehen....ich wäge lange ab und sage mir dann: ich geh rein! 

 

Anmerkung: Bitte nicht nachmachen! Rot-weisse Absperrbänder haben in der Regel einen guten Grund! Nicht ignorieren.

 

                 

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Ich bin wohl auch nicht der erste der die Bänder ignoriert. Denn kaum hab ich die erste Absperrung unterwunden, kommt eine nächste. Diese ist bereits heruntergetreten und ich laufe einfach drüber. Kurz darauf...Holzleiter. Sieht sehr stabil aus und in Ordnunge. Mit Canon EOS R6 und Gimbal in der Hand, Rucksack auf dem Rücken, besteige ich die ca. 4 m lange Leiter und steige vorsichtig, Sprosse für Sprosse, in die Tiefe. Ohen dass eine Sprosse bricht, komme ich unten an. Puh...gut...ich stehe auf der Holzplattform die ich von oben sah. Von hier erhalte ich schon einen ersten Blick in die Höhle...und sehe....ja...was eigentlich? Hauptsächlich Steine! Von Eis, Schnee, Gletscher ist null zu sehen. 

Theoretisch ginge es noch weiter runter, auf eine weiter unten gelegene Plattform. Doch diese ist echt fett abgesperrt. Da komme ich so ohne weiteres nicht dran vorbei. Ich schnappe mir lieber die INsta 360 ziehe den Teleskopstab aus an dem sie befestigt ist und schiebe all das so weit wie möglich über das Geländer. So bekomme ich einen besseren Blickwinkel hin, zumindest mit der Kamera. Vielleicht sieht die ja nun irgendwo noch einen Hauch von Schnee oder Eis. 

 

Nach dieser Aktion entscheide ich, den Rückweg einzuschlagen. Es gibt hier nicht mehr zu machen oder zu sehen. Also, die verdammte Leiter wieder hoch. Gaaaanz vorsichtig. Bloss nicht abrutschen. Ich muss dazu sagen, ich fühle mich auf Leitern nicht wirklich wohl...entsprechen lange dauert der Aufstieg, natürlich hab ich auch noch meine Camera in der Hand.

 

Aber, ich habe Glück. Es passiert nix. Ich verlasse die Leiter wieder irgendwie und habe wieder rutschigen Boden unter den Füßen. Laufe vorstichtig dem Geländer entlang hoch zum Eingang, würge mich unter dem Absperrband durch und bin zurück an meinem eScooter. Puh...gut...war was? Nee, ich war nie in der Höhle! Ich doch nicht..... War wohl alles nur ein Traum...oder so!

 

Kurzes Durchschnaufen, dann ab auf den eScooter und zurück zu Zottl. Teils mit übel Gegenwind...auf der letzten Batterierille erreiche ich Zottl. Jetzt erstmal ne Pause. Schnell aber noch die mobile Solartsche von Wattstunde.de/Solarkontor.de aufstellen. Es scheint gerade die Sonne, die EcoFlow freut sich über jedes Watt das reinkommt.

 

Vermutich ist es 16 Uhr als ich zusammenpacke und weiter ziehe. Etwas enttäuscht über den leichten Misserfolg, kein Eis oder Schnee gesehen zu haben.

 

Wir drehen Zottl's Pelznase in Richtung Col du Marchendaise, überfahren den Berg und kommen auf der anderen Seite gut in Nebel. Die Strecke eigentlich sicher reizvoll, aber bei dem grau ist der Spass etwas limitiert. 

 

Einen neuen Spot für die nächste Nacht suche ich mir raus, als ich wieder im Tal bin und stabilen Internetempfang habe, ich will es am Lac due Joux versuchen. Habe aber kein gutes Gefühl dabei, vermute, dass dort überall Verbotsschilder stehen. Doch versuchen will ich es. 

 

Dank Google finde ich den See auch ohne Probleme, ist ja ein großer. Doch passieren dann einige Fehler. Erstens fahre ich am offiziellen und leeren Stellplatz vorbei, da hätte ich schön stehen können...dann fahre ich einmal links statt rechts...sehe aber noch, dass rechts irgendein Camping Verbotsschild steht...bin dann aber schon links und fahre plötzlich eine schmale Straße bergan, über Bahnschinen, weiter bergan und bin weg vom See. Gerade mal noch -1°C und übelstes Grau und Nebel. Ich glaub, ich brauch einen neuen Plan. Park4Night....hm...da wäre noch was...an einem kelinen See, abseits. Aber ich nehm es vorweg, auch dort erwartet mich ein Camping Verboten Schild. Oh man...gut...Schnauze voll. Dann fahr ich dahin, wo ich auch nochmal hin wollte. La Brèvine im Jura, einer der kältesten Orte der Schweiz. Auf ca. 1.000 m, leichte Muldenlage. Doch kalt ist es dort leider nicht...nur um die Null Grad C. Aber egal, dort gibt es einen riesen Stellplatz. Und unter der Woche ist da sicher tote Hose. Der Nachteil: ich fahre jetzt sicher noch 1,5 bis 2 Stunden. Aber egal....

 

Und so gondel ich durchs Jura, fahre noch ein Stück durch Frankreich, werde dort geblitzt, stehe etwas im Stau, unterhalte mich mit einem Schweizer Grenzer als ich wieder ins Land will. Er winkt mich schließlich durch. Und bei absoluter Dunkelheit, viel dunkler geht echt nicht, erreiche ich den Stellplatz von La Brèvine...und der ist komplett leer. Keine Sau hier, außer mir. Parken. Feierabend. Hunger.

 

Bei dem Wetter ist mir heute nach einer Suppe. Ich hab noch gekochte Kartoffln, Reisnudeln, Würstli und etwas Mais. Das wird alles zusammen gekocht und gibt im Anschluss schön warm. 

 

Mit einem schönen warmen Bauch gönne ich mirn och ein Thunbier. Problem ist: weil hier niemand einkaufen geht, hab ich kein Trinkwasser in Flaschen mehr an Bord. Tankwasser trinke ich nicht. Abkochen....ach...hab ja Bier an Bord...also lässt mich Thunbier heute überleben. Vielleicht schaffe ich es ja, morgen oder übermorgen mal einkaufen zu gehen...

 

Um Mitternacht, als die Geister um Zottl tanzen, schalte ich den Laptop aus und geh pennen. Meine zwei Geister, der braune und weiss, kommen ebenfalls mit und kuscheln sich unter ihre Decke. 

 

Wir wünschen eine gute Nacht und sehen uns nachher wieder...

 


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Moin,

 

gut geschlafen, ab an den Laptop. Heut wird erst gearbeitet, dann gefahren, dann gearbeitet. Mehr passiert hier nicht. 

Wobei...Besuch kommt noch vorbei. Es ist früher Nachmittag, ich hab gerade die restliche Supper von gestern Abend vertilgt, als ein älterer Herr bei Zottl klopft. Huch...

Wie sich herausstellt, ein lokaler Bauer, der eigene Butter, Käse und Trockenwürste verkauft. Das ist ja praktisch....Essen brauchen wir...Käse ist alle, Würste auch...her damit. Ich nehme ihm mit Freude und gebrochenem Französisch Käse und Würstli ab. Je 10 CHF. Erspare mir aber damit das Einkaufen heute. Mit dem Essen, können wir bis morgen durchalten. Gut, Wasser ist weiterhin keins an Bord...aber Bier :).

 

Kurz nach dem Besuch des Bauern, fahre ich ab. Wir müssen uns weiter Richtung Frankreich verschieben, denn am Wochenende sind wir mit Freunden bei Mainz verabredet. Heute ist...äh...Dienstag oder Mittwoch. Wer weiss das schon so genau! 

Fakt ist, Freitag muss ich bei Mainz sein und vorher will ich noch auf die Routes des Crètes. 

So fahre ich heute bis nah an die Französische Grenze. Finde dort auch einen schönen Parkplatz außerhalb eines Ortes den ich komplett für mich habe. Gefilmt habe ich dies alles nicht...ist ja nix groß passiert. 

 

Auf diesem Parkplatz, keine Erinnerung wo das genau war, fahre ich dann am Mittwoch weiter nach Frankreich, gehe einkaufen....vergesse Wasser zu kaufen und stelle fest das es bei Lidl Frankreich nur H Milch und keine frische Milch gibt...und düse dann in die Vogesen. Das Wetter weiter sehr grau und kalt. Ich hoffe, auf der Routes des Crètes irgendwie die Sonne zu finden. Doch bei der Anfahrt stocher ich erstmal ganz derb im Nebel des Grauens. Echt null Sicht! Absolute Katastrophe.... Und wie es hier weiter geht, das erfahrt ihr im nächsten Blog und Video.

 

Liebe Grüsse von uns.

  

 

Kai und Team

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Kommentare: 1
  • #1

    Rudy (Mittwoch, 09 Februar 2022 08:16)

    Hi Kai, das BioToi haben wir auch einbauen lassen und haben bis jetzt erst die vodere Hälfte benutzt weil die Temperaturen noch nicht für den Dauer Camperbetrieb sind im Moment. Versuche doch mal das offline App "maps.me", da findest Du auch ohne internet alles :-)

    LG Rudy