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#60 Liechtenstein & Schweiz - Das wars, wir müssen runter vom Berg

Hallo zusammen,

 

langsames und leises erwachen auf dem Berg oberhalb des Walensees. Nah des Paxmal stehen wir noch immer auf unserem Bergparkplatz mit weiter 180° Sicht ins Tal und auf die gegenüberliegenden Berge. Das Wetter ist nach einem kurzen Aufwachcheck noch immer top. Blauer Himmel, Sonne.

Gibt das jetzt tatsächlich ein Wochenende ohne Regen? Mein Fluch ENDLICH gebrochen? Oh wäre das schön!

 

Ist doch einfach herrlich bei so einem Wetter den Kopf und die Kamera aus dem Fenster zu halten und die frische Bärgluft zu genießen. Toppen könnte das nur ein halber Meter Neuschnee mit anhaltendem Schneefall wenn man gerade nirgendwo hin muss. J

Der Winter ist heute jedoch gefühlt noch mindestens 100 Jahre weg. Raus aus dem Bett, kurze Hose und T-Shirt an und so halb verpennt vor die Tür. Viel los ist heute auch noch nicht. Wir sind noch unter uns, meine Mitreisenden aber auch schon alle wach. Bin ich hier wieder der Letzte der aus dem Bett purzelt? Natürlich nicht, denn Co-Pilot und Friedrich schnarchen noch munter vor sich hin.

 

Der Morgen startet gemütlich mit einem Drohnenflug. Auch Dietmar lässt seinen Aufklärer in die Luft. Es ist bereits nach 9 Uhr und das Licht wird nicht besser. Langsam kommen auch die ersten Tagestouristen an. Sie staunen gefühlt ein wenig, dass hier Camper rumstehen. Aber alle grüßen freundliche und haben ein Grinsen im Gesicht wenn sie uns sehen. Böse Worte oder sonstige negative Kommentare bekommen wir nicht zu hören.

 

Gegen 10 Uhr kommt Bewegung in unsere Truppe. Dietmar und Jürgen wollen los. Dietmar muss ja noch ins Sauerland zurück und Jürgen hat noch Haus und Hof und muss sich darum kümmern. So verabschieden sich die beiden und machen sich auf den doch etwas beschwerlichen Weg ins Tal. Wir winken und fühlen uns im Anschluss etwas einsamer. Immer traurig wenn sich eine gut harmonierende Truppe aufzulösen beginnt.

 

Doch immerhin haben Ädu, Manfred und ich noch ein paar Stündchen Zeit für Musse und nix tun. Wir räumen jedoch unsere Tische und Stühle etwas zusammen, so dass wir keine Parkplätze damit blockieren. Heute ist hier oben doch mehr los als gestern. So sitzen wir hinter Zottl, zum Glück anfangs noch etwas in seinem Schnauzen-Schatten und frühstücken, trinken Kaffee und genießen das Wetter.

Und als wir da so sitzen, kommt eine Idee auf. Wir haben uns nämlich genau am Gatter platziert durch das Wandere und Autofahrer auf „unseren“ Parkplatz fahren. Wir könnten hier doch jetzt etwas Wegzoll verlangen. Hm....

Nur gut sind wir einfach zu faul um das jetzt durchzuziehen…denn keiner mag aufstehen und einen Hut oder ne Mütze aus dem Camper holen. Im Nachhinein wohl auch besser so. Hat Faulheit doch auch mal seinen Vorteil! J

 

Doch alle Faulheit hilft nichts, nein, auch nicht jene des Co-Piloten und Friedrich, auch wir verbleibenden Reiseteilnehmer müssen von diesem schönen Berg wieder runter. Niemand hat Lust darauf, und wüssten wir jetzt schon, was uns bevor steht, hätten wir noch weniger Lust. Doch wir müssen gegen 13 Uhr zusammenpacken. Ich habe noch eine Verabredung bei meinem Händler in Jestetten. Da gibt’s heute eine Gartenparty und sicherlich gutes Essen. Liegt zwar nicht auf dem Heimweg, aber dennoch hab ich Lust auf einen schönen Sonntag Abend in netter Gesellschaft. Das Wetter dürfte auch halten…wobei…nicht auszudenken, ich schlage da auf und es beginnt zu regnen. Ich glaub dann ist die Freundschaft mit Clemens, meinem Händler, vorbei.

 

 

             

Aber erstmal müssen wir hier vom Berg! So packen wir zusammen, machen uns fahrfertig, drehen die Kästen in Richtung bergab und tuckern über die Schotterzufahrt davon.

 

Die ersten Meter bis wir Asphalt treffen, ist alles easy. Kein Gegenverkehr, alles ruhig. Doch kaum sind wir auf Asphalt, geht es los mit Gegenverkehr. Und das nicht zu knapp. Zum Teil kommen uns ganze Auto Karawanen entgegen. Wahnsinn was hier alles auf den Berg fährt. Mehrfach müssen wir stoppen, uns sehr dünn machen und aus dem Weg gehen. Zu allem Übel kommt dann auch noch der Bergbus entgegen. Da wird es ganz eng. Ausweichen, Luft anhalten und hoffen, dass es reicht.

 

Co-Pilot und Friedrich sitzen dabei natürlich schon immer fast über dem Abhang. Ich meine zu bemerken, dass sich beide in meine Richtung lehnen um Zottl’s Schwerpunkt auf der Straße zu lassen. Fehlt nur noch, dass sie aufspringen und mir auf den Schoß hüpfen.

 

Natürlich frisst die ganze Ausweicherei auch einen Haufen Zeit. Aber meist haben wir eine tolle Aussicht während wir stehen und warten bis der Gegenverkehr durch ist. Immerhin haben wir noch insofern Glück, dass wir an den wirklich blödesten und engsten Stellen, keinen Gegenverkehr haben. Rückwärts den Berg hoch muss also niemand.

 

Als Vorausfahrender ist es anstrengend, die Kurven jeweils im Kriechtempo und natürlich dauernd steil bergab. Die Bergabfahrhilfe gibt alles und erleichtert die Runterfahrt. Und nach zig Höhenmetern, noch mehr Ausweichmanövern und viel Zeit sind wir endlich wieder unten in Walenstadt. Durchatmen! Ab auf die Autobahn und entspannt am Walensee entlang gen Zürich.

 

20 km vor Zürich verabschiede ich mit von Ädu und Manfred! War ne coole Tour, Jungs! Gerne wieder. Doch hier trennen sich die Wege, ich fahre weiter durch Zürich, die anderen beiden rollen weiter gen Bern/Wallis.

 

Die gebloggte Tour endet hier. Aber so viel noch: Die Abendveranstaltung bei meinem Händler verläuft bei schönem Wetter, ohne Regen. Puh…da war ich echt erleichtert!

Wünsche euch noch einen schönen Abend und freue mich, euch auch auf der nächsten Tour hier begrüßen zu dürfen…

 

Viele Grüsse
Kai

 

GPS Koordinaten:
Oberhalb von Walenstadt beim Paxmal: 47.142047, 9.266672



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