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#179 Reisli mit Freunden - kurzfristige Planänderung, hallo Albulapass!

Hallo zusammen,

 

Schweiz, Zürich, Bergwerk, 15 Uhr...das Telefon klingelt. Festnetz! Das klingelt nie. Alle die was von mir wollen, rufen auf dem Handy an. Gedanklich bin ich schon auf dem Weg ins Wochenende, nehme ab.

 

15 Minuten später packe ich mein Zeug, ein Blatt Papier und verlasse schnellen Schrittes das Bergwerk…laufe zu Polarbear, steige ein und jage los.

 

Was war passiert: Kunde hat Problem mit einem unserer Produkte, der Demo Modus lässt sich nicht aktivieren. Und als schneller Vertriebler, mache ich mich natürlich sogleich auf den Weg und versuche das Problem noch vor dem Wochenende zu lösen.

 

Glücklicherweise hat der Kunden sein Ladengeschäft auf meinem Nachhauseweg. Die Richtung stimmt also und ich komme noch vor der einsetzenden Rush Hour aus dem Großraum Zürich raus. Und wie ich so vor mich hin zum Kunden fahre, überlege ich nochmal, wie es zu diesem Wochenend-Treffen mit Freunden kam:

 

Die Planung zu diesem Wochenende begann schon vor viiielen Wochen. Mit Dietmar war dieses Wochenende schon lange geplant, er wollte nochmal ne richtige Alpentour. Bis vor ein paar Tagen sah es so aus, als wären nur er und ich on the Road. Doch dann kam Dynamik in die Sache. Timo gab eine Zusage, Thomas & Susanna ebenfalls und auch Manuela, Markus & Bobby. Also wieder mal eine illustre Runde.

 

Geplant war schon immer, das Stilfser Joch zu erobern, denn viel höher geht es nicht mit dem Van auf asphaltierter Strecke. Und Dietmar wollte ja Alpen.

Doch freitags noch bis dort, ist zu weit. Von Zürich muss man 4 h Fahrzeit rechnen. Es braucht eine Zwischenübernachtung. Aber wo? Lange halte ich am Flüelapass fest. Doch ein Tag vor Abfahrt bekomme ich irgendwie Zweifel. Als Markus dann noch schreibt, bei P4N gäbe es Infos, dass die Polizei kontrolliert und wegschickt, Timo auch ein komische Gefühl hatte…entschied ich schnell um. Albula Pass soll das Ziel für die Übernachtung von Fr. auf Sa. sein. Eher ein Nebenpass, gesperrt für große Fahrzeuge, daher wohl auch ruhiger und evtl. weniger stark kontrolliert.

 

Kurzer Zeitsprung:

Kunde aus der Patsche geholfen, alles wieder gut und am demonstrieren. Ich bin zu Hause, es geht auf 17 Uhr zu. Schnell noch die letzten Dinge in Zottl und Abflug. Mit dabei natürlich Co-Pilot und Friedrich, ein längliches Paket von Eugen (Robeta) und zu wenig Diesel. Egal…erstmal km machen…tanken dann irgendwann, irgendwo unterwegs.

 

Fast ohne Stau kommen wir bis Thusis. Dort weiter gen Tiefencastel und in Richtung Albulapass…. An der letzten Tanke vor dem Passanstieg lasse ich Zottl vollaufen. 1,52 CHF/l…10 Rappen teurer als zu Hause…tja…Zu Hause hätte ich an der Tanke anstehen müssen…hier ist immerhin nix los.

 

Mit vollem Tank weiter nach Bergün, hier war ich ja schon mal mit Jens im Val Tours. Wer da hin will, lässt es besser. Camper werden dort verjagt von einer extra dafür eingestellten Person. Wie man mit Touristen oder Campern Geld verdienen kann, scheinen sie hier wohl noch nicht so ganz verstanden zu haben. Tja…schade…sollten sie mal in Richtung Muotathal schauen wie das gehen könnte oder organisiert werden kann. Vor den Schwyzern zieh ich da den Hut! Habt ihr toll gemacht im Muotathal. Daumen hoch!

 

So lasse ich also Bergün links liegen, schalte nen Gang runter, lass noch ne Prise Diesel da und jage den Pass hoch. Mit Anhänger darf man den nicht fahren, und höher als 3,3 m sollte man auch nicht sein. Zudem nicht breiter als 2,3 m. Es gibt ein paar Engstellen und schlanke Kehren. Ich komme aber gut durch mit 6,4 m und muss nie auch nur annähernd zurücksetzen.

 

Übrigens das erste Mal, dass unser Team den Pass von der Bergün Seite erklimmt. Wir genießen es, machen oben in der „Steinwüste“ noch einen kurzen Zwischenhalt für ein paar schöne Fotos. Dabei wird der Co-Pilot ziemlich nervös. Sieht er mich doch immer wieder mitten auf der Straße stehen und knien. Glaub, er macht sich Sorgen, dass ich hier überfahren werden könnte und sie hier eine kalte Nacht verbringen müssen.
Denn jetzt, Mitte September, wird es auf über 2.000 m  wieder empfindlich kalt und des Co-Piloten Winterpelz ist noch nicht wieder ganz hergestellt. Er meint, es wächst noch…. 

                

So wattet er also erstmal durch als ich wieder zurück in Zottl bin. Friedrich ist schon ganz ungeduldig, er will weiter Hörbuch hören, gerade spannend. Wir hören Dario Correnti, Kälter als der Tod. Empfehlenswert und kurzweilig.

So drücke ich also die Playtaste, lege den ersten Gang ein und jage weiter den Berg hoch. Doch weit ist es nicht und wir sind oben. Auf über 2.300 m erreichen wir die Passhöhe und fahren noch zwei Kilometer durch dieses wundervolle Hochtal. Eine wahnsinns Landschaft. Bei schwächer werdendem Licht, mit ein paar wenigen Wolken am Himmel ein absoluter Traum hier oben.

 

Der Traum endet, als ich an unserem Schlafplatz ankomme. Hier ist ja schon der Teufel los. Da stehen überall Kästen, die Camper sitzen vor den Kästen mit Tisch und Stuhl…und die meisten davon gehören zu unserer Truppe J. Ein TI steht weiter oben am Schotterweg und zwei österreichische Vans der Marke Selbstausbau stehen nah bei uns. So begrüße ich die Sitzrunde schon vom Fahrersitz aus und parke Zottl an den Wegesrand und den „Abgrund“. Thomas weist mich ein, so dass ich hier nicht den Abhang runter kuller. Hoch wäre nämlich dann schwierig.

 

Bis auf Timo sind bereits alle Reiseteilnehmer da. Bin ich froh, nicht Letzter! Timo fährt etwas kariert an, ihn sah ich beim WhatsApp Live Standort irgendwo Richtung Davos tuckern…

 

Dietmar, heute fürs Abendessen zuständig, ist schon voll am Start und beobachtet seinen Dutch Oven, in dem Spareribs vor sich hin garen. Thomas spaziert mit der Weinflasche durch die Gegend, da hol ich doch gleich mal mein Silwy Weinglas. Magnetisch hält es prima auch auf meinem schräg stehenden Tisch. Ich liebe diese Gläser!

 

30 Minuten und einige Schlucke leckeren Wein später, sind die Rips fertig und passend dazu trudelt Timo ein. Mittlerweile stockdunkel und kühler werdend. Da hilft nur eins: schnell das Feuerholz raus und Lagerfeuer an! Oh…und mein Ventilator kommt wieder zum Einsatz, Zwangsbeatmung fürs Feuer. Mehr Wärme, weniger Rauch aber auch schnellerer Holzverbrauch. Doch da alle Holz dabei haben, ist vorgesorgt für zwei Abende. Der Brennstoff dürfte nicht ausgehen.

      

Die Spare Rips sind ein wahres Gedicht. In leckerer Soße geschmort, schmecken sie fantastisch und lassen sich super vom Knochen lösen. Dietmar hat sich mal wieder selbst übertroffen was das Abendessen angeht. Ganz großes Kino. Danke dafür, Dietmar!

 

Und so verbringen wir einen entspannten Abend bei Sternenhimmel und Lagerfeuer. Timo konnte noch Marshmallows besorgen die wir später noch grillen mit Hilfe der langen Sticks von sportbude.de.

Das ein oder andere Bier wird getrunken, man munkelt auch, jemand tränke Rum/Cola…oder Cola/Rum.

 

Je später der Abend, desto einsamer wird es ums Feuer. Am Ende sitzen Timo, Dietmar und ich dort…und ganz am Ende nur noch Dietmar und ich. Bevor es aber soweit kommt, gibt  es noch gegrillte Marshmallows zwischen Kinder Keksen…was Timo immer so alles dabei hat…echt verrückt. Aber lecker!

 

Bei Co-Pilot und Friedrich schaue ich auch immer mal wieder vorbei. Der Co-Pilot hat nämlich von irgendwo eine LG XBOOMGo PL7 abgestaubt fürs Wochenende. Eine massiver, portabler Bluetooth Lautsprecher mit knapp 4000 mAH Akku, spritzwasserfest, Meridian Sound, 24 h Batterielaufzeit und Lautsprechern, die im Rhythmus der Musik die LED Lichter farbig aufleuchten lassen . Wo er die her hat, bleibt mir ein Rätsel…

 

Gegen 2 Uhr Nachts lassen wir das Feuer ausgehen und begeben uns in die Vans. Paar Stündchen schlafen kann kein Fehler sein. Morgen ziehen wir weiter…es geht hoch hinaus. Wo die Luft dünn ist, das Wetter hoffentlich gut und das Essen lecker….

Und natürlich hoffe ich auch, dass die Location auch allen gefällt.

 

Viele Grüsse und gute Nacht.


Kai

 

GPS Koordinaten:

Albula Pass: 46.587562, 9.858921




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