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#197 Zottl bekommt eine Pause - Rösti, Rückfahrt und hallo Zottl

 

Schönen guten Morgen,

gegen 8 Uhr gehen die Lichter an bzw. die Augen auf. Neben mir noch alles ruhig. Und ich kann widerstehen und wuschel dem Co-Piloten nicht durchs Fell und kneife Friedrich auch nicht ins Ohr...

Stattdessen schnappe ich mir mein Handy und checke die Social Media Lage. Meine Lieblingsbeschäftigung morgens im Bett. 

Geschlafen habe ich gut, diesmal mit offenem Vorhang, was der Wärmeverteilung im Heck gut getan hat. Die Warmluft der Heizung kommt bei geöffnetem Vorhang deutlich besser gen Bett. 

Doch ewig Zeit lassen will ich mir heute nicht, dafür ist es draußen schon zu schön. Durch das geöffnete Dachfenster des Carado V337 Europa Edition sehe ich blauen Himmel und eine scheinende Sonne. Praktisch wenn man auf dem Berg und nicht unten in der Schlucht steht. Die Sonne wärmt früher und schneller! Also, mal raus aus den Federn, schnell durchs Bad, ordentlich anziehen und vor die Tür.

Da herrscht auch schon Betrieb. Bei des Avanti's Dirk...äh...des Dirk's Avanti laufen schon aufräumarbeiten. Mir scheint, da will einer in Kürze los. Verständlich, liegen doch noch 700 km Fahrt vor ihm. Schade eigentlich, war wieder sehr lustig mit ihm und natürlich verpasst er gleich noch das Beste...aber andererseits...somit mehr für uns. 

Um kurz vor 9 Uhr sitzt er auf seinem Kutschbock, verabschiedet haben wir uns, sehen uns im Dezember hoffentlich schon wieder und winken ihm hinterher wie er vom offiziellen und kostenlosen Stellplatz rollt. Fahr gut nach Hause, Dirk! Grüsse an Sonja und bis bald!

Alle anderen sind auch schon auf den Füßen, ganz schön viel los hier am Sonntagmorgen. Da kann man ja auch schon mal Tisch und Stuhl rausholen. Hier dürfen wir ja Camping Gehabe zeigen. Also, volles Programm! 

Und da der Avanti jetzt nicht mehr in der Sonne steht, haben wir durch Dirk's Abgang ein schönes sonniges Fleckchen zwischen meinem Leih-Carado und Jens' Oski. So gefällt uns das. Bei einem ersten Kaffee der aus Moni's Kaffeemaschine glukerte genießen wir einen ruhigen Morgen. Herrlich! Eigentlich sollte gesetzlich verankert sein, dass jeder Morgen bei mir so beginnen muss. 


Manchmal hab ich ja so Gedankenspiele....aufhören zu arbeiten, 100% YouTube, Leben von Erspartem, nur noch reisen und versuchen als Digitaler Nomade zu leben. Tja, Gedankenspiele...denn irgendwann würde das evtl. zu einem Beruf, Geld müsste rein kommen...und würde es dann irgendwann noch Spaß machen? Oder ich müsste Werbepartnerschaften eingehen, verlöre meine Objektivität, müsste deutlich mehr Werbung machen.... Auch nicht das Wahre in meinen Augen.

Meine leere Kaffeetasse holt mich zurück ins Hier und Jetzt. Was macht eigentlich Jens? Der steht schon wieder in seiner Oski Küche und ist am arbeiten. Was treibt er? Klar...Sonntagsfrühstück. Wir sind noch vier (+2) Nasen  die Hunger auf Essen haben. Und uns Jens hat noch ein paar Kartoffeln rumliegen die sicher weg müssen. Das schreit nach....Rösti! Wooohooo!!!
Daran könnte ich mich auch gewöhnen, Rösti mit Raclette Käse. Immer wieder ein Traum.

Und nachdem wir natürlich filmisch wieder vor Bergpanorama festgehalten haben, wie so ein Rösti im Flug gedreht wird, sitzen wir 15 Minuten später an meinem Tisch in der Sonne und frühstücken. Wir müssen ja gut gestärkt sein für eine Premiere die nach dem Frühstück ansteht! Manche Dinge kann man ja nicht so einfach auf leeren Magen machen. Könnte ja was kaputt gehen!

                

Nach dem leckeren Frühstück sollte man sich ja auch erstmal nicht sofort bewegen. Lieber noch die Sonne genießen und die Rösti sacken lassen. War wieder ein Gedicht das Luder!
Doch irgendwann lässt es sich nicht aufschieben. Was sein muss, muss sein. So erhebe ich meinen vollgefressenen Körper mit müden Geist und begebe mich zum Carado. 

Es gibt zwei Funktionen, die ich am Carado noch nicht getestet habe. 

1. SAT Anlage und TV

2. Markise

 

Zu ersterem muss ich leider sagen: das interessiert mich sowas von überhaupt nicht, dass ich auch weiterhin die Finger davon lasse. Ich schaue zu Hause kein TV mehr, hauptsächlich aus Zeitgründen, und daher ist sowas für mich völlig irrelevant.

Aber, das Thema Markise treibt mich ja doch immer mal wieder um. Also, ab zum Keller, Kurbel rausnehmen, einhängen bei der Markise....hm...die Kurbel ist aber irgendwie kurz...warum muss ich mich so strecken? 
Als Bennie und Moni das sehen, bekomme ich eine kurze Lehrminute in Sachen Markisenkurbel. Guckst Du, kann man hier drehen, dann löst sich das etwas und schwupps wird die Kurbel länger....aha....wieder was gelernt heute!

Nun, ich hab ja schon oft andere bei ihren Markisenarbeiten beobachtet, so weiss ich ungefähr den Ablauf. Etwas rausdrehen, dann die Beine raus und runter zum Boden, weiter drehen, Beine neu positionieren. 
Das klappt auch solange, bis ich die Beinhöhe arretieren muss, dass die Markise nicht zu sehr runterhängt. Dafür muss man scheinbar einen Plastik Bügel umlegen. Doch der will nicht so recht. Und von Plastik kenn ich das so: is irgendwann kaputt!
Daher will ich hier nicht mit roher Gewalt hantieren. 

Ich bin schon so gut wie davor das Thema sein zu lassen, als mir Moni und Bennie wieder helfen. Bzw...sie haben an ihrem LMC die gleiche Markis und kurbeln diese raus. Da sie den TI erst kürzlich erworben haben, auch für sie das erste Mal. Zwei Premieren also heute. Wenn das Co-Pilot und Friedrich wüssten, da säßen die aber ruck-zuck vor der Tür und würden zuschauen. 

Bei Moni's und Bennie's Markise muss der gleiche Plastikhebel umgelegt werden wie bei mir. Bei ihnen geht das auch etwas leichter. Also gut, dann jetzt bei mir mit Gewalt...zack...beim zweiten Gewaltanlauf klappt es. Der Hebel lässt sich arretieren. Die Markise steht! Schnell ein paar Videoaufnahmen und Fotos und dann wieder rein mit dem Ding. Sonst sieht das womöglich noch jemand. Markise ist schon extrem auffällig. 
Ich bleib dabei: super praktisch bei Regen und ich bin immer froh mit Freunden zu reisen, die eine Markise haben. Selbst will ich aber weiterhin keine!

 

      

Nachdem die Markisenschlacht erfolgreich geschlagen ist, erstmal wieder in die Sonne setzen. Eigentlich sollte ich dringend mal wieder Videos schneiden, Blog schreiben oder andere nützliche Dinge tun... Doch zu all dem hab ich bei dem milden Wetter keine Lust. Lieber Vitamin D tanken!

Dieser Tankvorgang wird jedoch gegen Mittag von Jens unterbrochen. Auch er muss los. So sagen wir Tschüss zu ihm, ganz lieben Dank für die tolle Verpflegung dieses Wochenende. Es war ein Genuß auf höchstem Niveau. Und ihn sehe ich auch schon sehr bald wieder. Denn der nächste Ausritt ist schon in Planung.
Allerdings wird das zukünftig nun auch wieder schwerer, denn für ihn beginnt nun wieder das reguläre Arbeitsleben. 

Zurück bleiben drei, Moni, Bennie und ich...naja, plus die beiden Mitfellreisenden. Die verhalten sich heute aber überraschend ruhig und harmlos. Entweder sie freuen sich schon wieder auf Zottl oder es gibt nachher ein riesen Theater wenn sie aus dem Carado ausziehen müssen. Unser Testwochenende neigt sich dem Ende zu. Wie war es?

Überraschend cool so ein TI Van. Gefallen haben mir die Platzverhältnisse im ganzen Van. Überall einfach etwas mehr Platz. Die Liegewiese im Heck ist der Hammer. Das Bad funktional, nicht super hübsch aber gut nutzbar und mit viel Platz beim Duschen. 
Die 4KW Heizung hat bei knapp unter Null Grad nachts einen guten Job gemacht. Wäremeverteilung im Van ist top. Auch hinten im Heck wird es schön warm und es zieht nirgends rein. Ein riesen Unterschied im Vergleich zu einem Kastenwagen mit seinen Türen hinten durch die es immer irgendwie reinzieht. Je kälter, desto mehr.

Während der Fahrt dünkt mich der TI Van von Carado aber lauter als mein Kasten. Der Motor ist zwar leiser, doch die Geräusche von hinten und außen sind stärker vernehmbar. Da ist ein Kasten schallgeschützter.
Im Heck fehlen mir definitiv USB Steckdosen. Auch 12V Zigarettenanzünder Dosen gibt es nur im Cockpit aber nicht im Aufbau. Meinen Laptop mit 12V Ladegerät muss ich somit bei eingeschalteter Zündung über die Fahrzeugbatterie laden. 

 

Der TI ist windanfälliger, baut halt etwas breiter und höher auf. Zudem ist er leichter und somit schneller mal ein Spielball einer Windböe. Aber alles im Rahmen des erträglichen und man gewöhnt sich dran.

Die Garage ist der Hammer. Einfach riesig. Schnell und leicht zugänglich. Das hab ich wirklich genossen. 

Gas Verbrauch von Donnerstagabend bis Sonntag 16 Uhr...keine Ahnung. Aber noch bei der ersten 11 Kg Flasche.

Mit ca. 10 Liter/100km bin ich den Carado gefahren laut Boardcomputer. 

Aber unterm Strich, für wen ist so ein TI Van jetzt?
Naja, in meinen Augen für all jene, denen ein 6,40 m Kasten überall ein klein wenig zu klein, zu kurz zu wenig hoch ist. Ein echter TI aber zu wuchtig und zu breit ist. 
Für Menschen, die vielleicht etwas breiter oder größer sind als andere, die etwas mehr Comfort und Platz wünschen als ein Kastenwagen bieten kann. 

Mit einem TI Van kommt man praktisch überall hin, wo ein Kasten auch hin kommt. Allerdings sollte man bedenken, das so ein TI Van doch deutlich auffälliger ist und mehr nach Womo aussieht als ein Kastenwagen. 

 

Und mit diesen Worten und Gedanken packen auch wir gegen 14:30 Uhr zusammen. Vor lauter Sonne genießen sind wir schon wieder spät dran. Müssen ja jetzt noch nach Jestetten und Zottl abholen. 
Mein Händler hatte mir am Freitag noch Bilder von Zottl geschickt wie er gewaschen wird, AdBlue hat man nachfüllen lasse und das Sicherheitsventil vom Truma Boiler wurde auch getauscht. Das zweite Mal in drei Jahren übrigens.

So jagen wir also von dannen. Sagen vorher noch Tschüß zu Moni und Bennie, war schön mit euch! Habt gut dazu gepasst und lieben Dank für den vielen Kaffee! Kommt gut nach Hause und bis bald mal wieder.

Unser Team stoppt kurz vor Zürich zur Entsorgung. So am frühen Nachmittag ist gut was los. Wir müssen warten und als wir entsorgen stehen bald zwei weitere Womo's an die auch Zeug los werden wollen. 
Wir beeilen uns, säubern den Van noch von innen, machen alle Tanks leer und fahren weiter nach Jestetten. Dort stehen wir um 17 Uhr an einer Tankstelle und machen den Dieseltank wieder voll.

Um 17:30 Uhr kommt Clemens vom Autohaus Melzer in Jestetten angerollt und wir machen Schlüsselübergabe. Und kaum sitzt unser Team wieder in Zottl fühlen wir uns wieder zu Hause. 


Im Carado wars auch schön, keine Frage, aber unser Herz schlägt für Zottl. Und so rollen wir bei Melzer's vom Hof, mit einem Grinsen im Gesicht, hatten ein tolles Wochenende in einem Carado V337 Europa Edition und sind nun froh, wieder unseren Zottl unterm Hintern zu haben. 
Jetzt aber schnell wieder über die Grenze in die Schweiz. Und ab auf einen Parkplatz. Ich muss dringend einen Blog freischalten und das heutige Video teilen. 


Somit endet die Tour hier knapp hinter der Grenze. Tolles Wochenende, tolle Mitreisende und viel Spaß gehabt. Und ein ganz spezieller Dank geht an Clemens und das Autohaus Melzer Team. Zum einen für die kostenlose zur Verfügungstellung des Carado V337 Europa Edition und für die Reparatur von Zottl. Schön, einen so guten Händler zu haben!

Viele Grüsse und bis bald.

Kai

 

PS: Vielen Dank an (Kamerakind) Moni für die Bilder die mich bei der "Arbeit" zeigen und fürs Filmen des Markisen Fiaskos...

 

 

GPS Koordinaten:

Morgens: Oberurmein: 46.696831, 9.385675

 





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Kommentare: 2
  • #1

    Ralf (Sonntag, 10 Januar 2021 21:57)

    Der geschriebene Blog macht mir noch mehr Spaß als das Video. Und das ist schon richtig gut. Ich sitze leider zu Hause und wäre gerne mit meinem WoMo unterwegs, was leider im Moment nicht geht. Umso schöner dass ich virtuell dabei sein darf und ein bisschen träumen kann.
    Vielen Dank für die kurzweiligen Reiseberichte und ein gutes neues Reisejahr !

  • #2

    Kai (Montag, 11 Januar 2021 23:28)

    Hallo Ralf,
    es freut mich sehr, dass Dir unsere geschriebenden Erlebnisse gefallen. Daher ich mache ich beides, die Einen lassen sich lieber per Video berieseln, die Anderen lesen lieber selbst und nutzen ihre Vorstellungskraft. Zum Glück macht mir sowohl bloggen als auch vloggen Spaß. Allerdings wird die Zeit bei mir auch immer knapper...alles unter einen Hut zu bekommen, wird immer schwieriger.
    Viele Grüße und viel Spaß mit unseren weiteren Reisen.
    Kai