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#287 Graubünden - Loch im Brot, Stellplatz Siat und super Wetter

Schönen guten Morgen,

 

gähn.....puh....noch müden...aber nicht mehr schlafbar irgendwie. 9 Uhr rum, bedenkt man, dass ich erst um 3 Uhr im Bett lag, ist das nicht viel Schlaf gewesen. Mist!

Immerhin gut geschlafen, obwohl ich ganz schön bergab stehe. Aber, da ich so ja eigentlich am liebsten schlafe, ist das für mich kein Problem. Ich liebe meine Längsbetten....in denen ich zur Not auch quer schlafen kann. 

 

Das Wetter? Sieht noch gut aus. Sonne durch einen diesigen Himmel. Könnte schlimmer sein...oh man...wenn ich wüsste....

 

Anziehen, vor die Tür, nicht kalt sondern angenehm. Sommer hat schon seine Vorteile, denke ich mir, als ich über die Wiese stolper und filme. Bei Arthur ist das Dachfenster schon offen, er lebt, bei Marcel steht die Schiebtür offen, er lebt....bei Nicole und Jens kein Zeichen von Leben. 

 

So schlendere ich rüber zu Marcel und schwätz es bitz mit ihm. Er ist ein netter Kerl, kommt aus Graubünden und hat nen stressigen Job mit viel Fahrerei und kommt an Holz ran. Er ist auf jeden Fall  eine Bereicherung für unsere Truppe.

 

Nach einer Weile rumstehen, hole ich mir einen Stuhl. Arthur kommt dazu, sitzt wieder auf seinem "Vanlett"-Hocker. Auf dem saß er schon den ganzen letzten Abend, weil er zu faul war, seinen gescheiten Stuhl rauszuholen. Hätte nicht gedacht, dass ich in Sachen Faulheit mal noch übertrumpft werden. Respekt, Arthur! :)

Marcel platziert sich auf seiner Trittstufe. Ein etwas sonderbares Rumsitzen. Alle nicht so 100% fit. Für alle ne kurze Nacht. Während wir so rumsitzen, füllt sich der Wanderparkplatz. 

 

Gefühlt die einzige Aktivität bisher: Arthur hat an seiner Frontscheibe einen Zettl gefunden und entfernt. Super!

 

So sitzen wir also beisammen...beobachten die Wanderer, die jeweils echt ewig brauchen bis sie mal abmarschbereit sind. Gegen viel später kommt dann bei Jens und Nicole Bewegung in die Sache. Nicole mach das obligatorische Foto aus dem Dachfenster am Morgen und Jens schafft es, die Schiebetür zu öffnen und kämpft dann erstmal mit dem neuen Equipment bevor auch er aus dem Van stolpert.

 

Und, auch Jens findet einen Zettl an seiner Frontscheibe...Nicole...auch. 

 

 

Kurz darauf sitzen wir rum ohne Rum und mir fällt ein: da war noch was. Schwupps in Zottl, alles hervorkramen und wieder raus. Hier Jens: Paket für uns! Da sind Dinge für Dich drin....quasi das Frühstück für heute (Hundefutter), n Handtuch (das sich fast schon der Co-Pilot unter die Tatze gerissen hätte) und Kaffee aus Afrika. Auch den Begleitbrief reiche ich ihm.

 

                 

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Und dann....erstmal wieder nix. Alle sitzen rum. Keine Dynamik in der Truppe heute. Dabei war es doch gestern  gar nicht sooo schlimm. Ich muss die Truppe beinahe dazu überreden, jetzt endlich mal Richtung Frühstück "zu wandern". Um zu demonstrieren, dass ich es ernst meine, schleppe ich mein Frühstückszeug gen Feuerstelle und Sitzgelegenheit. 

Setze mich hin und warte....warte...warte.... Alter, was'n los heute???

 

Erst als Arthur seine 2,12 m dann auch mal in Bewegung setzt, kommt auch der Rest etwas in Bewegung. Geht doch! 

 

Das Frühstück weckt die Lebensgeister dann etwas bei allen. Ich demonstriere, wie man ein Loch im Brot mit Gipfeli und Honig stopfen kann. Nicole kommt vorbei und will "kuscheln" und Jens versucht, mich mit meiner Kamera zu filmen...dass das zu einem Outtake führen muss, ist fast klar oder? :)

 

Bei all dem bemerken wir nicht so richtig, wie sich der Feind anschleicht. Erst als der Wind irgendwie auffrischt, realisieren wir es. Da braut sich was zusammen. Dunklere Wolken am Himmel! Nicht gut!

Wir räumen unser Frühstückszeug weg, checken nochmal ob irgendwo Müll rumliegt, ich finde ein Gummibärli auf dem Boden, muss von gestern Abend sein, kann man noch essen!

Und kurz nachdem alles verräumt ist...erste Tropfen vom dunklen Himmel. Zum Glück jedoch kein Monsoon sondern nur leichtes Tröpfeln. 

 

Bei Nicole entsteht noch ein kleines Problem, ihr neu gekaufter Kanister mit Scheibenwischwasser ist undicht. Zufällig braucht Zottl welches, so stelle ich gerne Zottls Tank bereit um zu helfen. Und als ich Zottl's Fronthaube öffne, finde auch ich einen Zettl an der Frontscheibe. Der muss aber warten.... Erstmal wird der Kanister umgefüllt und Zottl somit befüllt. Lieben Dank, Nicole. 

 

Im Anschluss: Zettl!

Von der Gemeinde! Ein Liebesbrief. "Wir freuen uns, dass Sie die Natur hier genießen und finden es toll, dass sie hier sind". Wir Danken für Ihren Besuch und hoffen, dass es ihnen gefallen hat. Bitte hinterlassen Sie diesen schönen Ort sauber und unterstützen Sie unsere Aktivität, hier weiterhin Holz und WC vorzuhalten. Dafür können Sie wie folgt via IBAN, PayPal, Twint einen freiwilligen, kleinen Unkostenbeitrag leisten. Besten Dank".

 

Gut...soweit der Traum...leider stand dieser Text nicht auf dem Zettl. Was genau geschrieben steht, seht ihr im Video. Die  gaaanz kurze Zusammenfassung des Textes: 

 

Übernachten hier ist nicht gewünscht. Bitte zahlen Sie freiwillig 22 CHF per Twint für die Nutzung des Platzes und der Annehmlichkeiten. Dazu der Hinweis, nächstes Mal auf den offiziellen Campingplätzen (Stellplätzen?) zu nächtigen. 

 

Hm...das erste was mir auffällt: TWINT! Ich nutze kein TWINT! Ich suche nach einer anderen Zahlungsmöglichkeit. Finde keine. Super! Wie soll ich das zahlen?

Ich gebe alles Friedrich zur weiteren Bearbeitung. Ich meine, er schüttelt mit dem Kopf und rollt mit den Augen als er TWINT liest. 

 

Wir packen zusammen, hinterlassen alles sauber, so als wären wir nie hier gewesen und fahren zurück ins Tal. Folgen also wieder der Strecke durch den Wald, fahren 1:1 den gleichen Weg wie gestern Abend. 

 

Unterwegs stoppt Jens noch an einem Dorfladen, kauft ein ordentliches Stück Voressen für den "Gulasch" den er heute Abend machen will. Kosten gehen auf mich. 

 

Weiter, bis Thusis, auf die Autobahn, wieder runter, nach Bonaduz, Stopp am Volg für n Kilo Zwiebeln und weiter. Bei dem Stopp am Volg haut es mich schier aus den Latschen. Der leichte Regen hat die Luft in eine Saune verwandelt. Enorm schwül und drückend. Schnell wieder in den klimatisierten Zottl zurück. 

Am Volg treffen wir zufällig noch  auf Thomas, der war ja auf unserer Laura Tour dabei, dann geht's weiter gen Rheinschlucht. 

 

Dort angekommen, nachdem wir die Hälfte der Strecke entlang der Schlucht schon genießen durften, stoppen wir. Die Streckenführung immer wieder der Hammer. Wie nah man hier doch am Abgrund entlang tuckert.  

Noch hält das Wetter und Jens entscheidet, wir laufen kurz 10 Minuten zum Aussichtspunkt. Ich war dort zwar schonmal, (damals mit Sonja, Dirk und Jens) maule auch nur ein wenig und laufe natürlich mit. Gruppenzwang...irgendwie.


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Die Sicht auch diesmal wieder super. Es darf einen halt nicht stören, dass der Trampelpfad zur Aussichtsplattform etwas am Abgrund entlang geht. Was man von hier auch schön sieht: das schlechte Wetter! Dunkle Regenwolken kommen. Lange bleibt es nicht mehr trocken.

Daher genießen wir schnell, sehen Rhein, Flims und seine Steine und Berge, der Zug zeigt sich noch wie er entlang des Rheins seine Bahnen zieht und schon sind wir wieder weg. Kurz darauf wieder in Zottl, Abfahrt. Kurz darauf: Scheibenwischer an. Regen!

 

Wir düsen über die Versamer Tobelbrücke, nach Versam hoch und betreten dann Neuland auf dem Weg nach Ilanz. Hier war ich noch nie. Die Landschaft...ziemlich verregnet. Die Scheibenwischer stelle ich von Intervall auf Dauerbetrieb. Die Temperatur deutlich am sinken. Grusiges Wetter jetzt.

 

In Ilanz, größer als ich dachte, treffen wir wieder auf die Hauptstraße die uns weiter in Richtung Sedrun befördert. Allerdings nicht lange...irgendwann setzt Jens den Blinker und wir biegen rechts ab nach Siat. Dort, sehr weit oben, gibt es einen offiziellen und kostenlosen Stellplatz. 

Doch bis wir den erreichen, dauert es noch. Kurven, Regen, schlechte Sicht, steile Abschnitte, all das dürften wir noch bewältigen. Bei schönem Wetter sicher ein Genuss mit schöner Sicht. Heute...naja...limitierter Spaß bei dem miesen Wetter. 

 

Als wir Siat erreichen, lassen wir es rechts liegen und fahren weiter. Langsam frage ich mich dann doch: kommen wir heute noch an? Wieder wird die Strecke schmaler und kurviger bis Jens endlich vor einem Grasstück am Waldrand den Blinker links setzt. Wir sind wohl da! Ein Stück Wiese mit nem Schild das den Platz für Camper freigibt.

Eine Weissware steht schon dort, wir parken unsere Vans weiter hinten auf dem Platz. Dafür müssen alle an einer Matschpfütze  bei der Einfahrt vorbei und dann über Wurzeln und Wiese weiterfahren. Marcel hat ein paar Probleme mit Wurzeln und benötigt drei Anläufe um drüber zu kommen. 

 

 

Da ich als letzter auf den Platz fahre, muss ich am wenigsten weit über die Wiese, stehe praktisch neben der Pfütze, dafür näher an der Straße. Weiss auch nicht ob es gut gewesen wäre, mit meinen abgefahrenen Winterreifen tiefer in das Grundstück reinzufahren. 

       

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Der Regen fällt weiterhin schlank vom Himmel, da kommen heute meine Gummistiefel mal wieder schön zur Geltung. Ran an die Füße und raus....platsch...

 

Der Platz reicht so gerade für die total nun 6 Fahrzeuge. Es gibt ein Kompost-WC, ne Bank und einen Waldrand. Holz liegt hier rum, das sieht jedoch nach privat aus und so lassen wir die Finger davon. Haben unser eigenes dabei. 

 

Marcel spendet heute Trockenheit für uns und kurbelt seine Markise raus. Dort drapieren wir Tisch und Stühle und genießen erstmal einen leckeren Kuchen von Arthur...gebacken von Bettina. Lieben Dank dafür, Bettina! Die walliser Aprikosen machen sich super da drin!

 

Im weiteren Verlauf holt Jens seinen Raketenofen raus, feuert an und so vergeht der Rest des späten Nachmittags. Als der Raketenofen gut brennt, Gussplatte drauf, da drauf nen Topf und los geht's. Flesich anbraten, Zwiebeli, Gewürze, Flüssigkeit und dann laaaange kochen lassen. 

Da wird das Fleisch natürlich zart möchten...warten wir...und warten....ich stelle mein Fennek HighFire auf...und warte...Nicole schafft ihr Holz herbei....wir warten....ich zerlege ein paar Holzscheite mit meiner Bosch Säge, so dass Jens gutes Holz für seine Rakete hat....und warten....

 

Irgendwann, ich kann mich nicht erinnern wann genau...meint Jens: Essen ist fertig! Uff....endlich!

Zum Gulasch gibt's Nudeln oder Reis, leckeren Reisnudelsalat von Bettina und n lecker Bier. Der Regen fällt weiterhin vom Himmel. Mal mehr, mal weniger, mal gar nicht. Und als wir essen, dunkelt es langsam ein. 

 

Nach dem Essen kommt Arthur noch mit Eis ums Eck und die Truppe rückt näher ums Feuer. Da das Wetter ja heute super ist, passt dazu doch ein leckerer Limoncello aus Sizilien (Dankeschön Wolle!). 
So lassen wir den Abend ausklingen und gehen heute etwas früher ins Bett. Ein paar Stunden Schlaf nachholen tut ja auch mal ganz gut.

Viele Grüsse und gute Nacht.

Kai

 



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