· 

#14 Schottland Tour 2019 - Skye bei Regen, Wind, Sonne - The Quiraing & Kilt Rock and Mealt Falls

Schönen guten Morgen zusammen,

 

noch immer stehen wir am Neist Point, wo auch sonst. Niemand bewegt sich, vor allem nicht heute morgen. Es ist Samstag und das Wetter lädt nicht unbedingt zum aufstehen ein. Es regnet leicht und auch Wind ist wieder am Start. Da steht keiner freiwillig auf. Vor allem wenn man den gestrigen Abend noch im Kopf hat, mit Sonne!!

 

Friedrich und Co-Pilot geht es ähnlich. Auch sie hadern heute etwas mit dem in die Gänge kommen. Ist das etwa heute ein kleines Urlaubstief...hm...wie bringen wir hier wieder Schwung in die Bude? Mit Frühstück!

 

Wasser kochen, Kaffee zubereiten mit meiner Nanopress, ein ordentlicher Löffel Nudossi in meine Ausgleichmasse. Das muss helfen. Die anderen beiden Fellnasen transportiere ich auf den Beifahrersitz. Hoffe, sie merken nicht, dass Samstag ist und sie theoretisch einen freien Tag haben könnten.

 

Nach dem Frühstück wird es auch draußen geschäftiger, Autos kommen und gehen, Menschen laufen durch den Regen, Schafe grasen. Naja, letztere machen das eigentlich schon die ganze Zeit.

Nachdem wir unser morgendliches Ritual durchgezogen haben, machen wir uns ebenfalls abfahrbereit und lassen Zottl von der Leine. Drehen den guten am Ende des Parkplatzes um und zottln davon. Aber wohin?!

Nun, wir haben ein drängendes Problem und das heißt Internet. Wir müssen zurück in die Zivilisation und Internet Zugang mit unsere THREE Sim Karte finden. Denn: ein Schiff muss gebucht werden! Von Skye aus soll es ja noch auf die äußeren Hebriden gehen und dafür bedarf es einer Fähre und eines Tickets.

 

Nach 20 Meilen hab ich endlich wieder Netz, suche einen unromantischen Parkplatz entlang der Straße nach Uig und werfe den Laptop an. Es gibt nur einen Fähranbieter der von Skye auf die äußeren Hebriden schippert (CalMac Ferries).

Die Webseite ist ganz ordentlich gemacht, so werde ich recht schnell fündig und muss feststellen: mein Plan wird nicht aufgehen! Eigentlich war geplant am Sonntag überzusetzen...doch...die Fähre ist voll! Nix mehr zu bekommen. Verflucht. Hätte ich doch nur ein paar Tage früher geschaut...aber wenn man dauernd kaum Internet hat, ist das halt schwierig.

 

Gut, nächste Möglichkeit: Montag Morgen 4:30 Uhr, um 7 Uhr auf den äußeren Hebriden...puh...das ist aber ziemlich unchristlich. So früh aufstehen. Heftig! Das gibt Ärger bei den Mitreisenden...aber ich hab da schon eine Idee.

 

Wenn die Hinfähre schon ein Problem ist, check ich mal noch die Fähre zurück. Die soll von Castlebay (Barra) nach Oban (UK Festland) gehen. Samstag dann wohl, eigentlich wäre mein Plan Freitag gewesen...

Gut, Samstag ist noch Platz. Schnell buchen. Die Fähre ist gegen 13 Uhr in Oban. Im Anschluss halt noch 9 h Autofahren bis Dover wo am Sonntag morgen die Fähre auf den Kontinent schwimmt. Ja mei....

 

Als nächstes schnell noch die Fähre von Uig (Skye) nach Tabert (Harries. äussere Hebriden) für Montag frühmorgens buchen. Oh wird das heftig.

 

Leider werden die Tickets nicht digital akzeptiert, man muss sie entweder selbst drucken (haha...hab keinen Drucker an Bord) oder im Ticket Office in Uig vorbei und sie abholen. Na dann mal los.

 

20 Minuten später steh ich im Ticket Office. Parken im Hafen etwas schwierig aber ich finde ein Plätzchen für Zottl. Im Office werden die Tickets schnell gedruckt. Auf Nachfrage heißt es auch, ich dürfe in der Nacht von Sonntag auf Montag im Hafen pennen. Das ist ja mal geschickt. Dürfte ruhig sein hier, keine Durchgangsstraße, kaum Verkehr. 

 

Mit diesen Informationen mach ich mal rüber zur Skye Brauerei, besorge mit noch ein 4 Pack Bier und setze mich noch ein wenig in Zottl und informiere meine Mitreisenden über die Fahrzeiten der Fähren.

Große Augen schauen mich an, als ich von Montag Morgen spreche....ungläubige Augen...Protest ist zu sehen...doch ich reagiere schnell. Schlage vor, wenn sie Sonntag auch noch durchhalten und "arbeiten", dürfen sie den Montag frei machen und können ausschlafen. Kurz scheint es, als diskutierten Co-Pilot und Friedrich miteinander...dann ist aller Protest wie verflogen und wir haben einen Deal...puh... So kommt Flauschy halt wieder zum Einsatz am Montag. Sie wird sich freuen. Früh aufstehen macht ihr nix. 

             

Und nun? Wo fahren wir hin....hm...ich check mal kurz Google Maps...japp, das sieht gut aus. Wir schauen uns den Quiraing an. Keine Ahnung wie man das ausspricht, aber das geht mir hier dauernd so, doch landschaftlich soll das toll sein. 

 

Jut, hinter Uig den Hang hoch, etwas über die Hochebene und 20 Minuten später mit Single Track Roads und Gegenverkehr sind wir dort.

Wow, wie sieht es denn hier aus: riesen Baustelle, Bagger und anderes Gerät sind hier zu gange. Sie bauen hier wohl einen ordentlichen Parkplatz. Keine schlechte Idee.

Die Straße ist bräunlich gefärbt vom Matsch, Zottl sammelt mal wieder ne Menge Dreck auf. Glück haben wir, eine Parklücke ist frei, Zottl passt rein und wird wohl auch wieder rauskommen. 

 

Das Wetter hat sich soweit gebessert, dass es nicht mehr regnet und nicht mehr stürmt. Grau ist es hinter uns, vorne raus sieht es nach Auflockerungen aus. Vielleicht wird's ja langsam besser?!

Schnell noch einen Happen essen, im Anschluss zieh ich meine Wanderschuhe an, packe den Rucksack und latsche los.

 

Gut was los hier oben. Die Quiraing sind Basaltberge die über die Jahre ausgewaschen wurden und nun blieben Türme stehen. Allerdings muss man für einen Blick drauf ein Stück laufen. Der Weg ist, wie so häufig, ein schmaler Single Track Weg. Entlang des Hanges windet er sich in Richtung Küste, man sollte schauen wo man hinläuft, sonst geht es rechts schmerzhaft den Hang runter.

Teils matschig, teils über gröbere Steine/Felsen laufe ich eine gefühlte Ewigkeit. Cooler Weg und je weiter man läuft, desto weniger ist los. Im Zielgebiet angekommen, mach ich die Drohne klar um mir das Ganze aus der Luft anzuschauen. Wird Nicht so einfach, die Wolken hängen noch tief an den Bergen, es tröpfelt sogar leicht, so dass ich beschließe, umzukehren. Über dem Meer klart es jedoch mehr und mehr auf.

 

Trotz einzelner Tropfen stell ich die Drohne in die Luft. 20 Minuten später ist alles im Kasten, ich beginnen den Marsch zurück. Nach 10 Minuten stoppe ich jedoch nochmals und fliege ein weiteres Mal. Die ausgewaschenen Säulen sind toll zu sehen aus der Luft, auch wenn ich immer mal wieder mit der Drohne im Nebel Ende. 

 

Nach diesem Flug ist Schluss, ich mache mich endgültig auf den Heimweg. Gen Zottl wird das Wetter immer besser. Waren die Berge vorher noch umhüllt von Grau, strahlt nun die Sonne darauf und im Hintergrund lacht der blaue Himmel. Ich hab das Gefühl, ein wenig lacht er mich aus....

 

Zurück in Zottl benötige ich erstmal eine kurze Pause. Konzentriertes Laufen und nicht abstürzen ist anstrengend, dazu die Filmerei...durchschnaufen und Plan machen bevor es weiter geht. Und das geht es. Wir sind noch nicht fertig für heute. Co-Pilot und Friedrich sind schon ganz heiß, weiter zu fahren...sprichwörtlich...sie sitzen in der Sonne und ihre Lebensgeister scheinen erwacht zu sein. 

 

Also gut, dann mal los, zurück an die Küste, zu dem Kilt Rock Waterfall bei Elishader. Das sind gerade mal 12 Meilen. 

 

Als wir anreisen ist gerade noch eine Parklücke frei in welche ich Zottl umgehend reinwürge. Für seine Länge ist er immer wieder überraschend handlich und lässt sich schnell "verräumen". Mit Kamera bewaffnet schaue ich mir den Wasserfall an. Co-Pilot und Friedrich warten lieber bei Zottl. Ihr Elan ist schon wieder verflogen. Sie sitzen im Schatten.

 

Der Wasserfall, direkt ins Meer, sieht toll aus. Zwar nicht übermäßig groß, eher ein schmales Rinnsal das ins Meer fällt. Aber die Tatsache, dass ein Wasserfall im Meer endet, hat irgendwie was. Und am besten filmt man sowas auch anders. Der Aufklärer muss in die Luft. Allerdings ist es momentan dermaßen voll, und bereits zwei Drohnen in der Luft, dass ich erstmal noch abwarte. 

Gegen später, es geht auf Abend zu, kommt die Drohne noch zum Einsatz und ich hoffe, einige schöne Shots hinbekommen zu haben. 

 

Gut, und wo schlafen wir heute Nacht? Hier? Ein Übernachtungsverbot gibt es nicht. Hm...oder mal noch kurz zum Old Man of Storr weiter, der steht morgen auf dem Programm, nur 10 Meilen von hier. Auf Google Maps kann ich mir die Lokalität nicht anschauen, mal wieder kein Netz. Also, hinfahren, vielleicht gibt's ja nen schönen Parkplatz....

 

Tja...als wir dort sind, tritt Ernüchterung ein. Nix! Parkplatz entlang der Straße. Da wollen wir nicht pennen. Lieber wieder zurück zum Wasserfall. Der dortige Parkplatz war zurückversetzt von der Straße und schön ruhig. 

 

So eiern wir wieder zurück, nichts mehr los, wir jagen über eine ganz ordentliche Straße, genießen das Panorama auf Berge und Meer. Gewaltig! So können wir uns auch nochmal die üble Bodenwelle kurz vor The Old Man of Storr anschauen...die hat Zottl vorhin ordentlich durchgerüttelt.

 

Und zack, schon sind wir zurück am Wasserfall, nehmen wieder unseren Platz ein, und ich begebe mich in die Küche. Schnell einen Eisbärsalat, Gurke, Thunfischsalat bauen. 

 

Außer uns steht nur noch ein zweiter niederländischer Camper auf dem Parkplatz. Immer wieder fahren Autos den Platz an. Das hört aber ab 23 Uhr auch auf. Es herrscht Ruhe und um Mitternacht, unserer Standardzeit, begeben wir uns ins Heck. 

 

Mal sehen was uns morgen erwartet. Ein Hardcore Sightseeing Tag steht auf dem Programm. Hoffentlich spielt das Wetter mit...

 

Gute Nacht und viele Grüsse

Kai

 

GPS:

Schlafplatz Neist Point: 57.429903, -6.777716

Abends Kilt Rock Falls: 57.610835, -6.173039

Kommentar schreiben

Kommentare: 0