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#246 Jens & Thomas Tour - Sonne, Schnee, warm, kalt und kochen mit tollen Aufgaben

Hallo zusammen,

 

huch, wo bin ich denn? Ich bin ja gar nicht zu Hause? Das ist aber mal ein komischer Tour Starts ins Wochenende. Und was knistert da so? 

Blick nach oben: Starkstromleitungen....und draußen...so hell...Sonne und blauer Himmel. Alles irgendwie anders im Vergleich zu sonstigen Tour Starts an einem Freitag Nachmittag. Was ist passiert?!

Nun, ich stehe schon mitten in Graubünden. Genauer gesagt, bei Bonaduz. Dort gibt es an einer Ausfallstraße einen offiziellen Stellplatz auf dem Nachtparken erlaubt ist. Eigentlich schön gelegen, wäre da nicht in direkter Nachbarschaft die Straße auf der 80 km/h gefahren werden darf und eben die Starkstromleitungen. Aber was solls, für ne Nacht und n Tag wars ok. Alleine bin ich auch nicht, über Nacht standen hier 5 Fahrzeuge, wobei ich wohl alle geweckt habe, als ich hier um nach Mitternacht ankam. Sorry dafür!

 

Nun ist es Freitag, 16:30 Uhr, Zottl aufgeräumt, Co-Pilot und Friedrich platziert und wir sind abfahrbereit. Wohin gehts? 

Wir müssen nach Thusis zum Lidl. Dort ist Treffpunkt mit Jens und seinem Kumpel Thomas. Von dort aus wollen wir weiter zum San Bernardino Tunnel, durch in durch und auf der anderen Seite irgendwo nächtigen. Grobe Pläne bestehen, doch fix is nix.

 

Also dann, alle Man und Bär festhalten, Zottl fährt ab.

30 Minuten später erreichen wir den Lidl. Der Co-Pilot, der festen Überzeugung, dass wir Erste sein werden, sieht sofort, dass etwas nicht stimmt. Es ist Punkt 17:00 Uhr, wir rollen auf den Lidl Parkplatz und da steht schon ein Oski. Große Enttäuschung und (wieder mal) ein vorwurfsvoller Blick an mich. Ich bin auch überrascht, hatte ich doch im Kopf, dass Jens bis 17 Uhr arbeiten muss...wie kann er dann um 17 Uhr schon hier sein? Das geht doch gar nicht...oder hab ich da was falsch gelesen...hm...

 

Ich drehe ne Ehrenrunde über den Lidl Parkplatz, finde keinen passenden Platz und stelle mich irgendwo hin. Aussteigen....ah...verdammt...Maske...zurück...Maske holen. 

 

Bewaffnet mit Maske laufe ich rüber zu Jens und Thomas. Wir begrüßen uns und Thomas macht auf Anhieb einen sympathischen Eindruck. Kurz werde ich aber noch von einem Hund abgelegt...

 

Die Einkaufsrunde geht wie immer: schnell! Nur beim Wein ist die Verweildauer etwas länger. Beim Fleisch hätten wir besser auch etwas länger verweilt...denn hier wird noch ein Problem auf uns zu kommen im Lauf der Tour.

 

70 CHF ärmer und mit leicht gefülltem Einkaufswagen schieben wir raus aus dem Lidl. Als ich mit dem Wagen bei Zottl ankomme, wird die Tour erstmal kurz verzögert. Ich werde erkannt und angesprochen. Immer wieder komisch wenn dass passiert. 
So kommen wir nett ins Gespräch, der Einkaufswagen steht rum, wir unterhalten uns. 5 Minuten später kommt Jens angetrabt. Eigentlich wollen wir ja los. So stehen wir nun beide da, denn Jens wird natürlich auch erkannt und die Freude ist groß, uns beide auf einen Schlag zu treffen. 

 

Nach 15 Minuten müssen wir aber alle so langsam weiter. Das Futter muss noch in Zottl und wir haben ja auch noch ein paar Kilometer vor uns. 

 

Aufsitzen und los. Co-Pilot wieder happy, ihn freuts immer riesig wenn wir erkannt werden. So fahren wir auf die Autobahn, durch den ersten Tunnel und stehen plötzlich im Stau. What!! Schon wieder!? Hier stand ich doch Anfang Dezember mit Jens auch im Stau! Was ist nur los mit dieser Autobahn? Nix geht mehr. Wir stehen minutenlang auf einem Fleck. So ein Dreck!

Zu sehen ist nix, die Strecke führt in den nächsten Tunnel. So stehen wir, lauschen dem Hörbuch und stellen uns schon vor, wir wir heute hier Lagerfeuer machen und grillen.

 

Doch nach einigen weiteren Minuten, setzt sich unsere Staukolonne in Bewegung. Und 700 m später sehen wir das Übel: liegengebliebener Sattelschlepper an denkbar ungünstiger Stelle. Wir kommen allerdings dran vorbei und haben anschließend wieder freie Fahrt und folgen der Autobahn. Die Strecke ist einfach genial: Sonne, blauer Himmel, paar Wolken, im Tal ist es grün, die Berge noch heftig verschneit. Was für ein Kontrast, was für ein Anblick. Eine meiner Lieblingsautobahnstrecken in der Schweiz.

 

Kurz vor dem San Bernardino Tunnel verlassen wir die Autobahn und stoppen auf einem großen Parkplatz mit WCs. Ich muss noch etwas Müll entsorgen, der Rest nutzt die neue WC Anlage. Anschließend noch etwas Berge genießen, Winterfeeling und feststellen, das es im T-Shirt deutlich zu kühl ist (für mich). Schnell wieder in Zottl und weiter.

 

7 km Dunkelheit folgen und schon sind wir auf der anderen Seite der Alpen.

 

 

                

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Als wir aus dem Loch schießen, ist ähnliches Wetter. Schnee liegt auch noch einiges rum. Wir halten uns hier aber nicht lange auf sondern machen uns auf den Abstieg. Der Stausee hier oben ist leer, die Sicht toll und...äh....warum genau schneit es hier jetzt??? Aus den Wolken die hier abhängen fällt doch aus einer tatsächlich Schnee. Bei +7°C.  Interessant!

Kurz drauf quakt der Funk. 

 

Jens: Wir fahren hier gleich mal ab bei Pian San Giacomo...ich hab da nen Platz gesehen.

Ich: ...äh...ja...ok....ich glaub ich weiß welchen Du meinst. Wollte den im Winter auf meiner Silvester Tour anfahren. Da stand aber so ein komisches Schild.
Jens: okay....wir schauen mal.

Ich: passt.

 

Kurz darauf hat das bergabfahren ein Ende, wir verlassen die Autobahn und finden uns auf Landstraße wieder. Zweimal rechts und schon müssen wir links gen Schlafplatz abbiegen. Dort steht auch noch dieses komisch verblasste Schild...Jens ignoriert es und fährt weiter....oookaaayy...

 

So kommen wir an einem Spielplatz vorbei und fahren kurz darauf durch eine Art Ferienhaussiedlung. Immer weiter....bis irgendwann ein Berg im Weg steht. Die Straße führt hier in einen Stollen, für uns allerdings nicht. Der Stollen ist zu, dafür gibt es davor einen großen Parkplatz ohne Park- und Übernachtungsverbot. Japp, so sah das auch auf Google Maps aus...

Eigentlich wollen wir diesen Platz nur kurz scouten und weiterfahren...doch eigentlich ist es schön hier. So wird spontan entschieden: wir könnten bleiben.

Das verwirrt zwar Friedrich und Co-Pilot, sie waren auf weiterfahren eingestellt und noch im Chillmodus. Müssen jetzt somit schnell in den Aktivmodus umschalten...gar nicht so einfach. 

 

Und wo stehen wir hier jetzt? Umgeben von Wiese, Wald, Bach und Transformatorenhäusli am Ende eines Tals. Kein Durchgansverkehr, keine Menschen, nix. Schee hier!

 

Kaum hab ich mich akklimatisiert beginnt Jens von einer Brücke zu sprechen....

Ich: Hä??? Welche Brück?

Jens: Die da vorn!
Ich: Hä??? Wo?

Jens: Da!!

Ich: Hä??? Wo?

 ...so gehts das noch einige Mal...

 

Ich komme mir ein wenig vor wir der Co-Pilot wenn er mal wieder begriffsstutzig ist und nix blickt. Ich seh da keine Brücke...ich hab auch bei der Anfahrt nix gesehen...

Doch Jens meint, da ging vorhin noch ein Weg links ab zu einer Brücke. Kein Fahrverbot.

Aha...so, so....hab ich nicht gesehen.

 

Die tolle Idee jetzt: ich solle meinen IO Hawk Exit-Cross rausholen und mal kurz zur Brücke düsen. Checken ob es da weiter geht. 

Nun, sowas muss man mir nicht zweimal sagen. EScooter raus, Jacke an, Helm auf und ab gehts.

5 Minuten später die Ernüchterung bei mir: da ist ein Weg, die Brücke finde ich auch, doch liegt  hier noch fett Schnee auf der Straße und 300 m weiter erspähe ich ein Fahrverbotsschild. Was ich aber auch noch sehe, ist ein cooler, verwunschen wirkender Wald. Dicht bewachsen, mit Felsen, Moos und Tannen. Leicht unheimlich. Würde mich jetzt nicht wundern, wenn hier ein Troll heraus spaziert käme...oder des Co-Piloten Verwandtschaft. 

Ich drehe um, laufe zurück zum Exit-Cross und jage zurück zum Rest der Truppe.


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Zurück bei den Vans wird berichtet und endgültig entschieden: Wir bleiben hier! Ist auch schon spät, Zeit für....

....ein Bier...doch das muss noch warten. Jens hat guten Stoff dabei, allerdings gut gewärmt. Das muss erst abkühlen. Und wo geht das besser als im 400 m entfernten Schnee hinter uns auf einer Waldlichtung. Na hoffentlich geht der Plan auf und die Trolle (oder die Verwandtschaft) fallen nicht darüber her. 

So nutzen wir also die Kühlzeit dafür, unsere Stühle rauszuholen und Feuer zu....äh...stop. Feuer?
Lass uns erstmal kurz online checken ob evtl. ein Feuerverbot herrscht. In teilen Graubündens und im Tessin war es lange trocken, so dass nicht überall gefeuert werden darf. Eine kurze Recherche später: japp, Feuerverbot! Das warme Licht bleibt heute also leider aus. 

Anmerkung: 
Zum vorletzten Video, als wir im lichten Wald ein Feuer machten, kamen einige "nette" Kommentare zu unserem Waldfeuerverhalten. Danke dafür! Gelinde gesagt, gehen mir diese am verlängerten Rücken vorbei. Dennoch sei hier gesagt: wir informieren uns vorab, was geht und was nicht. Checken online, ob Feuer und Grillverbot herrscht und halten uns daran. Sind vorsichtig beim Umgang mit Feuer und haben immer genug Bier dabei, um es im Notfall löschen zu können. 
Bei Trockenheit, Wind/Sturm, Feuerverbot bleibt das Feuer aus! Ich empfehle somit jedem, der feuern will, sich vorab zu informieren. Vor allem ist feuern gefährlich bei aufziehendem Föhnsturm im Sommer. Der greift urplötzlich und stark durch und zerlegt eine Feuerstelle in Windeseile. So entstehen gerne Wald- und Wiesenbrände!

ALSO: Bevor ihr in der Schweiz ein Feuer anzündet, checkt die Lage hier. Grundsätzlich ist Feuer machen aber nicht verboten. 

 

 

Dennoch, drei Stühle stellen wir raus und genießen dann wenig später auch ein kühles Bier mit ordentlich Umdrehungen. Und wie wir so sitzen....beginnt es zu schneien. Kein Scherz! Es schneit! Mittelstark....Ende April...was ist nur los mit dem Frühling dieses Jahr. Ich liebe Schnee ja wirklich, aber so langsam reicht es selbst mir. 

Aber wir können es nicht ändern, haben ein leckeres Bier in der Hand, sitzen gemütlich in der Kälte und tolerieren den Schneefall. Und lustig haben wir es auch noch, somit alles perfekt!

 

Zum Glück war es auch nur eine Wolke die hier meinte, uns ärgern zu müssen, es hört irgendwann wieder auf und wir machen uns ans Kochen. Thomas bekommt die tolle Aufgabe, Kartoffeln zu schälen....ich freu mich schon, dass dieser Kelch an mir vorüber geht....doch dann kommt Jens und meint: hier, hast n Sack Zwiebeln, schälen bitte. 

Uff...ookaaay....dass mach ich lieber draußen. Hole somit das Vanlett von www.styyl.de heraus und bearbeite die Zwiebeln darauf....ups....-1 eins....eine ist der Schwerkraft erlegen und verschwindet unter Zottl. 

 

Die Kartoffeln und Zwiebeln werden für die Älplermagronen benötigt die Jens heut zubereitet. Da hilft man natürlich gerne...schneiden muss ich die Zwiebeln zum Glück nicht. Wird mir wohl nicht zugetraut...dafür bekomme ich die geschnittenen Zwiebeln dann von Jens wieder, in einem Topf mit Speck...dünsten und anbraten bis sie goldbraun werden, heißt die Anweisung. 

 

Der Zwiebelgestank also heute in Zottl...super...! Der Co-Pilot rümpft die Nase als ich das Feuer anstelle und Friedrich legt die Taschentücher bereit. Die Zwiebeln sind nicht unaggressiv. Mit offener Schiebetür und Dachfenster ist es jedoch auszuhalten, parallel läuft die Heizung auf Volldampf. Wir brennen sie quasi parallel gerade frei. 

 

Glücklicherweise verhunze ich die Zwiebeln nicht, bekomme sie nach einer Ewigkeit Goldbraun hin....liebe Kastenwagenhersteller: habt ihr in euren Kästen schon mal gekocht? Testet ihr sowas eigentlich? Ist euch noch nicht aufgefallen, dass die Leistung der Kochstellen unterirdisch ist?! Da bedarf es wirklich mal MEHR POWER! 2 KW Gas ist ein Witz....

Ja, ja, ja...ich weiß, nicht jeder kocht in seinem Kasten bla, bla, bla...ist mir egal...MEHR POWER!

 

Als dann bei Jens in Oski alle Zutaten verheiratet werden, können wir auch bald darauf essen. Thomas bringt einen riesen Oimer (Eimer) voll Älplermagronen in Zottl. Denn gegessen wird in Zottl: Größerer Tisch als in Oski. Und drei hungrige Jungs, plus zwei Bären, brauchen Platz.

       

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Und so sitzen kurz darauf irgendwie 5 hungrige Bären in Zottl. Das Essen wird verteilt an Jens und Thomas...Jens kriegt kurz n Vogel als ich andeute, direkt aus'm Oimer essen zu wollen. Doch ich beherrsche mich und klatsche mir das Essen auf n Teller. Los gehts...en Guete!

 

Und was soll ich sagen...es tritt Stille ein...es ist saulecker und wir schaufeln fröhlich vor uns hin. Die Heizung brummt und wir sitzen gemütlich in Zottl bei offener Tür. 

 

Als die Mägen zum bersten gefüllt sind, braucht es dringend etwas zum Spülen und aufräumen. Also nicht fürs Geschirr, sondern für die Mägen. Und so kommt Jens auf die Idee, seinen Schwarzwälder Whisky hervor zu kramen, genannt Wiskü. Mit am Start ein Tourist und Lindor Kugeln. 
Der Wiskü hat es übel in sich. Ziemlich stark und heftig im Abgang. Neutralisieren lässt sich das nur durch Schoggi wie Thomas herausfindet. Und so kommt beides irgendwie weg. 

Und als wir von beidem gesättigt sind, die Mägen aufgeräumt, geht es nochmal kurz vor die Tür. Wir schauen uns farbige Bilder von Jens an. Nein, er ist nicht unter die Maler gegangen, auch wenn ich mir sicher bin, dass er gut malen kann, denn Jens kann ja praktisch alles. Wir schauen uns die Bilder seiner Wärmebildkamera an....naja...kurz zumindest...denn Kollege Essig hat vergessen, die Batterien der Kamera zu laden... 

Naja, dann gehen wir halt pennen und schauen, was morgen noch so passiert. Und wenn ich das jetzt schon wüsste, würde ich wohl nicht ganz so beruhigt ins Bett gehen.

 

Viele Grüße und gute Nacht.

  

Kai



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