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#247 Jens & Thomas Tour - Eierkampf und hallo Laura!

Schönen gute Morgen zusammen,

 

was geht ab? Frag ich den Co-Pilot der mich erwartungsvoll anschaut? Er sitzt da...und schaut...was will er nur von mir? Geld, Lob, kraulen hinter dem Ohr, Bier...hm...sehr komisch.
Je länger ich in beobachte, desto mehr dämmert es mir so gaaaanz langsam. Ich erinnere mich an den letzten Abend. Abendessen in Zottl. Whisky, Schoggi, Älplermagronen, Zwiebeln, Kartoffeln, mehr Power, Bier.....Schneefall!

 

Oh je, schaut mich der Hr. Co-Pilot hier etwa erwartungsvoll an, weil er meint, es liege Schnee?

Das dürfte aber eine herbe Enttäuschung geben...oder doch nicht? Kalt war es ja gestern und ein paar Wolken hingen auch an den Bergen. Schauen wir doch mal raus...Verdunklung hoch...ups!

 

Der Co-Pilot legt sich sofort wieder ab und zieht ne Schnute und die Decke über den Kopf. Draußen: sonniges Wetter und natürlich keinerlei Schnee. Doch wenn er wüsste, was uns heute noch blüht in Sachen Schnee, wäre er wohl nicht ganz so enttäuscht!

 

Ich halte erstmal meine Rübe aus dem Dachfenster. Im ersten Moment super, im zweiten...ugh....ziemlich kalter Wind. Rübe schnell wieder rein und besser mal schnell mehr anziehen.
Auch erfreulich: heute morgen mal kein Räucherei Geruch in Zottl. Der Vorteil, wenn man abends mal kein Feuer macht. Wir erinnern uns: es herrscht hier Feuerverbot!

 

Vor der Tür sieht alles aus wie gestern, nur etwas heller und sonniger. Wenig Wolken und man könnte fast draußen frühstücken....wenn der kalte Wind nicht wäre.

Auch bei den Nachbarn herrscht schon Aktivität. Zeit für Frühstück. Doch vorher schickt Jens noch seine Drohne in die Luft.

 

Das Frühstück nehmen wir später bei Jens ein. In Zottl sieht es mal wieder nach Bombeneinschlag aus nach dem gestrigen Abend. Jemand sollte hier mal aufräumen. Co-Pilot?

Der wirft mir nur einen bösen Blick zu und dreht sich um. Er liegt noch im Bett und macht keinerlei Anstalten aufzustehen. Na dann...ich bin drüben beim Frühstück...nehm als Mitbringsel die gekochten Frühstückseier und meine anderen Zutaten mit.

 

Während gemütlichem Futter Einwurf, muss noch herausgefunden werden, wer nun nachher den Abwasch macht. Jens kommt da ein tolles Spiel in den Sinn. Kennt ihr das Spiel: wer hat das Härteste Ei?

Bei diesem Spiel werden die Eier in die Hand genommen und gegeneinander gestoßen. Das Ei, welches am längsten nicht kaputt geht, hat gewonnen....und der Besitzer dieses Eies muss nicht abwaschen. Simpel und einfach also.

 

Dann mal los. Als erstes tritt mein Ei gegen jenes von Jens an. Der erste Zusammenstoss läuft gut für beide. Keine Zerstörung. Wir müssen also wiederholen. Beim zweiten mal krachen die Eier besser zusammen und siehe da, meins ist härter. Jens seins zeigt deutliche Rissbildung und Zerstörung.

 

 

                

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Nun muss mein Ei noch gegen Thomas Ei antreten. Hoffentlich ist es hart genug. Ich untersuche es vorher. Gibt es irgendwo Haarrisse oder Schwachstellen? Nix zu sehen...also ab in den Kampf.

Über dem Tisch krachen unsere Eier zusammen. Dabei zeigt sich, mein Ei ist der Hammer! Es übersteht auch diesen Crash unbeschadet. Thomas Ei kommt nicht so gut weg...zeigt Risse....

Yessss....an the Winner is....Kai's Ei!! Ich muss nicht abwaschen. Das müssen Jens und Thomas nun unter sich ausmachen. Ich bin raus. Puh...Schwein gehabt.

Aber natürlich wird von den Verlierern sogleich hinterfragt, wer eigentlich die Eier gekocht hat und ob da möglicherweise jemand Insider Wissen hatte.

Ich lasse sie rätseln...und esse zur Belohnung das Siegerei! Lecker!

 

Kurz darauf wird das Frühstück für beendet erklärt. Ich verlasse Oski, schnappe mir in Zottl meine Drohne und mache den Abflug. Im Nachhinein hätte ich wohl besser abgewaschen, denn der Flug ist eine Katastrophe. Nach 5 Minuten friert die App auf meinem Handy ein. Ich sehe nix mehr. Drücke den Home Button und hole die Drohne so zurück. Lande und starte alles neu....gehe wieder in die Luft. Nur um keine 5 Minuten später ein Déjà-vu zu haben...wieder friert die App ein....ja leck mich doch am Arsch! Was ist denn heute los!!?? Wieder muss ich die Drohne per Home Button zurück holen.

Landen....Schnauze voll...ich verstaue sie wieder und räume in Zottl auf, mache ihn fahrfertig. Wir wollen heute ja noch weiter.

 

Und als ich alles parat habe, selbst Co-Pilot und Friedrich sind auf, schaue ich zu den Nachbarn und merke...keiner da. Tür zu. Alles verlassen. Sind die noch wandern gegangen?

Nein....ich finde sie in der Sonne sitzend, im Wind vor einer Mauer. Was für eine Leben. So muss es sein, wenn man ohne Anhang unterwegs ist.

Jetzt aber genug gechillt ihr beiden: Abfahrt!!!

 

Wir ziehen los, fahren durch die Ferienhaussiedlung und über Landstraße den San Bernardino Berg runter  ins Tal. Sehr kurvig, Friedrich leidet, der Co-Pilot wird weiß. Aber Watte sehen wir keine. Zwischendurch fahren wir noch einen möglichen weiteren Schlafplatz an, jenen, wo wir eigentlich gestern hin wollten. Doch stoppt uns ein Fahrverbotsschild. Drehen und zurück....weiter bergab.

 

Bei Roveredo verlassen wir die Autobahn, überqueren den Fluss und begeben uns in einen Berganstieg, der es in sich hat. Wir wollen gaaanz hoch zum Passtunnel. Google Street View war schon oben und es sieht top aus.

Einen Teil der Bergfahrt kenne ich schon, denn die Anfahrt habe ich bereits letztes Jahr teilweise überlebt. Damals war ich mit Manfred auf dem Weg zu einem abgelegenen, kleinen Stausee.

 

Somit weiß ich also was kommt: miese Straße, sehr enge Abschnitte, Felswände, Abhänge, enge Kurven und brüchige Absicherungen. Hinzu kommt: ein Haufen Gestein auf der Strecke, abbröckelnder Fels. Zeichen eines harten und langen Winters. Aber all das schreckt uns nicht, wir ziehen unsere Bahnen und jagen den Berg hoch. Naja...Jens jagt den Berg hoch...unser Team hinkt immer hinterher und die Lücke wird immer wieder größer. Gut, ich hab ja auch nen schweren Co-Pilot dabei und muss auch noch in all Richtungen filmen und reden. Zum einen in die Kamera, zum andern als Beruhigung für meine Sitznachbarn. Die schmale Strecke, die Felsen und Abgründe setzen ihnen zu. Selbst Friedrich wird heller, hab ich den Eindruck. Der Co-Pilot strahlt, als hätte ich ihn mit Weissem Riesen (gibts das Waschmittel eigentlich noch??) behandelt!

 

 

 



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Naja, kurz vor dem Abzweig nach Laura, da müssen wir durch um ganz hoch zu kommen, müssen wir auf der Strecke stoppen. Jens seine 360° Kamera hats vom Auto gehauen. Die Bäume und Büsche hängen hier tief. Zum Glück aber nix passiert. Kurzer Fotostopp und weiter.

Jetzt rechts ab, auf unbekanntes Gebiet. Wir überfahren eine Kette mit einem Einfahrt verboten Schild das Mitten auf der Straße liegt. Kurz zögert Jens...dann verhalten wir uns wie Tessiner und fahren einfach weiter. Wir sind ja hier nah dran am Tessin...aber noch in Graubünden.

 

Die Strecke geht weiter wie bisher, schlank, gewunden, durch Wald, an Fels vorbei. Allerdings gesellt sich plötzlich noch etwas dazu, was ich hier nicht unbedingt sehen will: Schnee! Neben der Strecke....und in schattigen Passagen sogar auf der Straße. Ob das gut kommt?!

 

Friedrich schaut mit mich großen Glasaugen besorgt an. Dem Co-Pilot fällt fast vor Schreck die Schnauzlade runter. Und auch ich schaue wohl nicht sehr intelligent. Drei verschreckte Seelen in Zottl's Cockpit.

Aber hilft nix, es geht nur bergauf weiter. Drehen ist nicht und noch geht es ja vorwärts. Mehr sollte es aber bitte nicht werden. Wir schauen auch schon mal nach Alternativen und möglichen Wendemöglichkeiten. Diese Strecke komplett rückwärts fahren zu müssen, wäre weniger erquickend.

 

Und kurz darauf, wir biegen um eine Linkskurve, tut sich der Wald auf, rechts erscheint ein schräger Parkplatz mit 2 PKW drauf und als Oski etwas aus dem Weg fährt, sehe ich das Ende dieses Tages. Das wars! Ende, Aus....Schluss! Unser Ziel erreichen wir heute nicht mit den Kästen.

Uns steht nämlich etwas Großes, Dickes im Weg. Ein LKW. Mitten auf der Straße. Unbemannt. Abgestellt fürs Wochenende.

 

Wir stoppen und schauen uns erstmal zu Fuß um. Der LKW ist mit dicken Stahlkabeln gesichert und wird hier mit Kran zur Holzernte eingesetzt. Daher liegt hier auch überall Holz rum. Tja und nun?

Links von der Straße ist noch ein eben aussehender Platz. Allerdings zu 2/3 mit Schnee bedeckt. Nur der linke Rand ist Schneefrei, aber recht sumpfig/feucht. Und auch die kurze Zufahrt ist noch mit Schnee versehen. Könnten wir da drauf fahren? Zudem steht ein PKW etwas blöd im Weg.

Eine Begehung und Analyse zeigt...hm....tja...könnte irgendwie gehen. Jens rückwärts, ich vorwärts. Sollen wir?

 

Jens steigt ein, dreht, fährt rückwärts an, korrigiert nochmal und dann ab durch den Schnee in der leicht ansteigenden Zufahrt und immer weiter rückwärts. Mit den linken Reifen ins Schneefeld und immer weiter hinter. Seine ATs machen einen guten Job. Nur einmal scharrt es vorne links etwas. Ansonsten gute Traktion und er kommt da hin, wo er hin soll.

Im Anschluss darf ich. Vorwärts. Genauso problemlos. Kurz darauf stehen wir wir geplant und sind happy. Für ne Notlösung ein richtig cooler Platz!

 

Und jetzt...ich brauch mal kurz ne Pause. Die anderen beiden ziehen zu Fuß los. Wollen am LKW vorbei, weiter den Berg hoch. Bis zum Pass wo wir eigentlich hin wollten. One Way ja auch nur so 5 km bergauf. Die sind verrückt...geht mir da nur durch den Kopf.

 

Ich lasse sie ziehen und denke mir nur...lauft ihr nur...wir sehen uns wieder. Ich hab ja meinen eScooter dabei. Der will auch mal wieder bewegt werden.

 

Und nach etwas Erholung, setze ich meinen Helm auf, schnappe meine Kameras und escootere los. Lets fetz!

Geht natürlich bergauf. Erstmal muss ich mich noch am LKW vorbei würgen. Hart am Abgrund. Dann mein Blick hinter den LKW. Oh je...kommt das gut? Ich sehe ne Menge Holz...kreuz und quer über der Straße auf den nächsten Metern. Da heißt es Rolle tragen. Danach läufts aber besser. Zweimal muss ich noch den Kopf einziehen und unter umgestürzten Bäumen durch...dann aber freie Fahrt.

Zwei Kurven weiter...wird es weiß. Sehr weiß. Auf der Straße. Einige cm Schnee liegen rum. Das packt der Exit-Cross aber. Wir pflügen durch. Kurz darauf, südlicher ausgerichtet, ist der Schnee wieder weg.

Doch ein paar hundert Meter später, wird es wieder schattiger. Wieder liegt Schnee auf der Straße. Viel Schnee. Ich muss absteigen und durch das 30 m Schneefeld durchschieben. Danach wieder Asphalt.

 


       

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Weiter....bis kurz darauf...ein Tunnel!!! Huch...wo kommt der denn her? Hatte ich auf Street View nicht bemerkt. Aber immerhin ist der Tunnel Schneefrei...aber auch ziemlich dunkel. Leicht unheimlich. Und am Ende höre ich Stimmen. Das Tunnelmonster???

Ich mache das miese Licht am IO Hawk an und ziehe los. Die vielen Eiszapfen die von der Decke herab hängen, sehe ich erst, als ich das Video editiere. Und ob hier ein Kastenwagen durch passt....ich bin mir nicht sicher. Eine Höhenangaben haben die Behörden einfach mal weggelassen.

 

Als ich durch den Tunnel durch bin, trifft mich fast der Schlag. Alter Schwede! Was ist denn hier passiert? Das sieht ja aus, als hätte ein Monster gewütet. Nicht nur am Berg liegen Bäume wie abgeknickte Streichhölzer rum, nein, auch auf und über der Straße liegen sie. Dazu alles weiß auf der Strecke. Unmöglich zu fahren. Auf einer Länge von 150 m muss ich den Roller tragen oder maximal schieben, unter Bäumen durch, über Holzstämme drüber und am Abhang entlang. Als ich durch bin, schwitze ich wie blöd (bin viel zu warm angezogen) und bin noch immer von Schnee umgeben.

Doch immerhin bin ich nicht mehr alleine...Jens und Thomas hätte ich jetzt schonmal eingeholt. Aber überholen wird wohl nix. Es liegt zu viel Schnee auf der Strecke. 200 m schiebe ich den eScooter durch Schnee, in der Hoffnung, dass es besser wird. Dann jedoch gebe ich auf. Lasse den eScooter in den Schnee fallen und gehe zu Fuß weiter. Was ein Scheiß!

 

So laufen wir drei Männeken bergauf durch den Wald. Mal auf Schnee, mal auf Asphalt und zum Schluss praktisch nur noch auf Schnee. Zu warm angezogen, falsche Schuhe an den Füßen...so ein Mist.

Das Minimalziel: Laura! Nein, das ich nicht eine Geliebte von Jens oder Thomas und auch nicht meine unbekannt Freundin. Nein, Laura ist ein Dorf hier oben in den Bergen. Vermutlich im Winter nicht dauerhaft bewohnt wenn man sich die Zufahrtsstraße anschaut.

 

Wir passieren irgendwann das Willkommensschild von Laura...doch irgendwie stoppt niemand...meine beiden Mitläufer laufen weiter....ich schimpfe vor mich hin... Selbst das offizielle Ortschild wird noch passiert...doch dann kommt ein Stopp in die Gruppe. Wir sind noch immer noch ewig weit entfernt von unserem Ziel, dem Pass, doch keiner hat mehr den Drang dort heute anzukommen. Wenn hier schon Schnee liegt, wird es oben noch übler sein.

 

So genießen wir von hier aus den Blick in die Weite. Über uns erstreckt sich Laura. Ziemlich viele Häuser für den A.... der Welt. Ob die wohl alle ne Baugenehmigung haben...hm...

Jens lässt noch die Drohne steigen, ich schmeiß ne Runde Lindor Kugeln. Dazu genießen wir die Sonne und Wärme. Ziemlicher Frühlingstag heute. Und kein Schneefall in Sicht.

 

Bevor wir hier sesshaft werden, machen wir uns dann doch noch auf den Weg zurück. Hier ist nicht viel los. Die Beiz noch zu und ich bekomme langsam Hunger! Wir rollen uns also den Berg runter...

 

Und somit endet das Video hier und auch der Blog. Weiter gehts im nächsten...ist mein eScooter noch da? Klappt das mit dem Abendessen? Was bringt der nächste Tag noch?

 

Viele Grüße

Kai

 

 



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Kommentare: 1
  • #1

    Kai (Sonntag, 06 Juni 2021 20:16)

    Hallo Kai ;-)

    nennst du die GPS Koordinaten deiner "Nächtigungsplätze" beabsichtigt nicht mehr in deinen Blogs?
    Wollte eben solch eine GPS Karte, wie von dir schonmal angefangen, aufbauen...

    Wäre schade...

    Grüße ein anderer Kai ;-)